Immigrant aus Ruanda gesteht Brandstiftung von Nantes

Von Jürgen Fritz, So. 26. Jul 2020, Titelbild: RT Deutsch-Screenshot

Kurz nach dem Brand in der Kathedrale von Nantes am Samstag letzter Woche war der ehrenamtliche Kirchenhelfer bereits ins Visier der Ermittler und vorläufig festgenommen, dann aber wieder freigelassen worden. Wie die Regionalzeitung Presse Océan heute unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet, gestand der aus Ruanda stammende 39-Jährige nun bei einem zweiten Verhör in der Nacht, gleich drei Feuer in dem Gotteshaus gelegt zu haben.

Ostafrikanischer Immigrant gesteht die Brandstiftung

Gleich nachdem das Feuer in der Kathedrale von Nantes gelöscht war, war der Verdacht schnell auf den freiwilligen Helfer gefallen, der in der Diözese arbeitete. Da nämlich nirgends Einbruchspuren gesichert werden konnten, erschien es fraglich, wie ein völlig Fremder sich Zutritt hätte verschaffen können in das Gotteshaus. Der früh schon Verdächigte trug dagegen die Verantwortung für die Schließung der Kathedrale.

Am Samstagabend ordnete dann der zuständige Staatsanwalt Pierre Sennès ein neues Verhör an, da die Ermittlungen nun ganz klar Brandstiftung als Ursache für das Feuer ergeben hatten. Gleich an drei verschiedenen Stellen, vor der großen Orgel sowie in den beiden Nebenschiffen, war das Feuer offenbar gezielt gelegt worden.

Und nun, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, war der Kirchenhelfer auch geständig. Der Ostafrikaner arbeitete seit vier Jahren als ehrenamtlicher Gemeindediener in Nantes.

Motiv: wahrscheinlich weil seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert worden war

Der Rektor der Kathedrale Hubert Champenois hatte dem Kirchenhelfer nach dem Brand noch sein „volles Vertrauen“ ausgesprochen. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte Rektor Champenois, der Mann „liebe die Kathedrale“ und hätte sie niemals zerstören wollen. Die Vorgeschichte des aus Ruanda geflüchteten Immigranten sei nicht bekannt. Er wurde seit seiner Ankunft in Frankreich von der Gemeinde versorgt und erhielt eine Unterkunft.

Auch vor einem Ermittlungsrichter gestand der 39-Jährige bereits, Feuer sowohl an der großen und kleinen Orgel sowie an einer Schalttafel gelegt zu haben, wie Staatsanwalt Sennès berichtete. Und auch die Hintergründe der Tat, insbesondere das Motiv für die Brandstiftung scheinen sich immer mehr zu lichten. Die Tatsache, dass seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert worden war, scheint den Ruander dazu veranlasst zu haben, die Kathedrale anzuzünden.

Anwalt: Mein Mandant „bereut die Tat bitterlich“

Gegen den Migranten laufe nun ein Ermittlungsverfahren wegen „Zerstörungen und Beschädigungen durch Feuer“. Der in Nantes geborene Ex-Umweltminister François de Rugy dankte den Ermittlern für die rasche Arbeit und fragte: „Wie konnte es dazu kommen?“. Teile der Kirche waren am Samstag, den 18. Juli, in Flammen aufgegangen. Der Brand zerstörte unter anderem die Hauptorgel vollkommen und richtete noch weiteren Schaden unter anderem an den Fenstern an.

Der Anwalt des Verdächtigen Quentin Chabert bestätigte laut Presse Océan, sein Mandant habe mit der Justiz zusammengearbeitet. Er „bereue die Tat bitterlich“. Er habe es als Befreiung empfunden, darüber zu sprechen, was er gemacht habe. Sein Klient sei „zermürbt vom Schuldgefühl“, so der Anwalt.

Dem geständigen Brandstifter drohen nun laut französischen Medien eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren und eine Geldbuße von bis zu 150.000 Euro. Inwieweit er tatsächlich hart bestraft werden wird, muss sich allerdings noch zeigen.

Böse Erinnerungen an das Inferno von Notre-Dame und viele weitere Kirchenschändungen

Der Brand hatte in Frankreich Erinnerungen an das Inferno in der Pariser Kathedrale Notre-Dame vom April 2019 geweckt. Parallel dazu wurde in den Medien auch über die zuletzt immer mehr zunehmende Zahl von Kirchenbränden und -schändungen von Kirchen und christlichen Weihestätten in Frankreich diskutiert. Viele sprechen bereits von einem Kulturkrieg. Doch das Problem betrifft nicht nur Frankreich. Dazu in Kürze mehr.

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