USA: Zahl der COVID-19-Toten steigt auf über 300.000

Von Jürgen Fritz, Sa. 12. Dez 2020, Titelbild: MSNBC-Screenshot

2.402 Menschen starben beim Überfall auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941, der zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg führte. 2.977 Menschen starben bei den Terroranschlägen am 11. September 2001, die zum Krieg der USA gegen Afghanistan führten und die manche Historiker als eine historische Zäsur ansehen. 2.000 bis 3.000 Menschen sterben derzeit in den USA jeden Tag nicht mit, sondern an COVID-19.

17.300 Todesfälle in den letzten sieben Tagen, fast 2.500 pro Tag im Schnitt

Diese Zahlen sind absolut erschreckend: 17.300 Menschen (2.471 im Sieben-Tages-Mittel), die in den letzten sieben Tagen in den USA infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind und dies offiziell registriert wurde. 2.000 bis 3.000 jeden Tag. Tendenz weiter steigend.

Zum Vergleich: In Deutschland starben die letzten sieben Tage ca. 2.950 Menschen infolge einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus, laut RKI 421 im Sieben-Tages-Mittel. Das ist alles andere als wenig. Es ist der höchste Wert, den Deutschland jemals hatte. Und natürlich haben die USA ca. 3,94 mal so viele Einwohner wie Deutschland (USA 329,1 Mio., Dt. 83,5 Mio.). Insofern müssen die Aber selbst wenn wir die 2.471 täglichen Todesfälle der USA auf die Einwohner umrechnen, so zeigt sich: In den Vereinigten Staaten sterben derzeit auch relativ zur Bevölkerung noch mehr Menschen als in Deutschland. Und zwar deutlich mehr. Auf 100 Tote pro Einwohnerzahl kommen in den USA 149, also nochmals fast die Hälfte zusätzlich oben drauf.

In den USA sanken die Todesfallzahlen niemals unter 500 pro Tag, in Deutschland dagegen wochen- und monatelang unter 5

Hinzu kommt, dass die Infektions-, Erkrankungs- und Todesfallzahlen in den USA anders als in nahezu allen europäischen Ländern niemals wirklich drastisch gesunken sind, selbst im Hochsommer nicht, wie man in der Grafik oben gut sehen kann. Unter 518 Todesfälle pro Tag ging das Sieben-Tages-Mittel in den USA niemals, während es in Deutschland über Wochen und Monate bei 3 bis 6 lag, also weniger als ein Prozent des niedrigsten US-Wertes.

Betrachtet man nun die kumulierten, also die aufaddierten Todesfallzahlen so kommt Deutschland inzwischen auf ca. 21.000 bis 22.000 – viel zu viele -, die USA aber bei nicht mal viermal so vielen Einwohnern nicht auf 86.000, sondern auf 303.000, also nicht knapp das vierfache, sondern fast das 14-fache. Damit sind die USA, obschon China und Indien ja jeweils vier- bis fünfmal so viele Einwohner haben, Indonesien und Pakistan nicht sehr viel weniger als die Vereinigten Staaten, weltweit absoluter Spitzenreiter.

Zahl der COVID-19-Toten steigt in den USA auf über 300.000

Weltweit wurden laut Worldometer, das meist die aktuellsten Zahlen hat, bis gestern insgesamt 1,6 Millionen COVID-19-Todesfälle registriert. Diese verteilen sich vor allem auf vier Länder. Die Zahlen sind jeweils auf hundert gerundet (in Klammern der Anteil des jeweiligen Landes an den weltweiten Todesfällen):

  1. USA: 302.800 (18,9 %)
  2. Brasilien: 180.500 (11,3 %)
  3. Indien: 142.700 (8,9 %)
  4. Mexiko: 112.300 (7,0 %)

Fast jeder fünfte COVID-19-Tote war bislang also in den USA zu verzeichnen. Und diese vier genannten Länder machen über 46 Prozent aller Todesfälle weltweit aus, also fast so viele wie alle anderen Länder der Erde zusammen, wobei bei Indien zu erwähnen ist, dass dort fast 1,4 Milliarden Menschen leben, so dass die Todesfallzahlen pro Einwohner in Indien eher gering sind.

Im Hotspot Europa gibt es fünf Länder, die in absoluten Todesfallzahlen weit herausstechen

Doch inzwischen ist vor allem auch Europa wieder der Hotspot der Erde. Und hier sind es in absoluten Zahlen ebenfalls vor allem vier Länder, die enorm viele Todesfälle zu beklagen haben (die Zahlen sind auf hundert gerundet):

  1. Großbritannien: 63.500
  2. Italien: 63.400
  3. Frankreich: 57.600
  4. Spanien: 47.600
  5. Russland: 45.900

Zusammen kommen diese vier Länder mithin auf rund 278.000 Tote seit Beginn der Pandemie (über 17,4 Prozent aller weltweiten Todesfälle).

Diese Länder verzeichnen die meisten Todesfälle pro Million Bewohner

Betrachten wir nun, welche Länder die meisten Todesfälle pro eine Million Einwohner aufweisen, wo also die Todesfalldichte am größten ist weltweit (nur Staaten mit mindestens einer Millionen Einwohnern berücksichtigt):

  1. Belgien: 1.524
  2. Peru: 1.102
  3. Italien: 1.049
  4. Spanien: 942
  5. Nordmazedonien: 997
  6. Bosnien und Herzegowina: 993
  7. Slowenien: 961
  8. Großbritannien: 933
  9. USA: 912
  10. Argentinien: 895

In all diesen Ländern ist inzwischen etwa 0,1 Prozent, in Belgien sogar schon über 0,15 Prozent der Gesamtbevölkerung, nicht der Infizierten, sondern aller Einwohner (!) an COVID-19 verstorben. Das zeigt, wie absurd die Behauptung von systematischen Corona-Verharmlosern ist, SARS-CoV-2 wäre nicht gefährlicher als ein gewöhnliches Influenza-Virus und die Letalität (Sterberate bei den Infizierten) würde lediglich bei 0,1 bis 0,2 Prozent liegen.

Ganz besonders drastisch ist die Mortalität (Sterberate bezogen auf die gesamte Population) in Belgien:

Italien hat hier Spanien inzwischen überholt und liegt nun bereits über 1.000 Tote pro eine Million Einwohner und Bosnien Herzegowina weist ähnlich wie Slowenien und Nordmazedonien neuerdings eine extrem steile Kurve nach oben auf.

Deutschland liegt inzwischen bei 260 Todesfällen pro eine Million Einwohner (jeder 3.846. ist bisher infolge einer SARS-CoV-2-Infektion gestorben) und der weltweite Durchschnitt liegt bei 205.

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