Von Rainer Thesen, Fr. 02. Jul 2021, Titelbild: phoenix-Screenshot
Heute vor einer Woche um 17 Uhr hat ein islamistisch geprägter Mann aus Somalia in Würzburg drei Frauen mit einem Messer getötet, ein halbes Dutzend weiterer Personen schwer und weitere leicht verletzt. Rainer Thesen blickt zurück, was die Tage darauf passierte, seitens der Medien und seitens der Politik.
Die offiziellen und die inoffiziellen Informationen
Die blutige Tat hat natürlich bei allen zivilisierten Menschen Entsetzen ausgelöst, bei vernünftigen Menschen hoffentlich einen Prozess des Nachdenkens in Gang gesetzt und ganz sicher auch bei Gesinnungsgenossen des Täters freudige Zustimmung gefunden.
Der Umgang mit der Tat seitens Politik und Medien lief in den erwartbaren Bahnen. Bis die ersten Handy-Videos in den sozialen Netzwerken kursierten, war nur von einem „Mann“ die Rede. Der ARD-Reporter faselte sogar von einer mutmaßlich „privaten Auseinandersetzung“. Bis in den sozialen Netzwerken bekannt wurde, dass der Täter „Allahu akbar“ geschrien hatte, während er seine Opfer massakrierte, war nur davon die Rede, dass der Täter zuvor in psychiatrischer Behandlung war. Schließlich musste nun auch offiziell bekannt gegeben werden, dass der Täter 2015 aus Somalia gekommen, sein Asylantrag abgelehnt worden und ihm der sogenannte subsidiäre Schutz gewährt worden war. Auch die Tatsache, dass der Täter schon zuvor auffällig geworden war, ja sogar andere mit einem Messer bedroht hatte, kam dann heraus ebenso wie seine Angabe bei der Polizei, er habe mit dieser Tat seinen Dschihad ausgeübt.
Die Stunde der Heulsuse
Nun sind die Opfer des Täters zu betrauern und ihren Angehörigen gilt alles menschliche Mitgefühl. Doch sollte von den politisch Verantwortlichen nüchtern, sachlich, aber entschlossen daran gearbeitet werden, derartige Taten künftig möglichst von den Ursachen her zu unterbinden. Dass zu diesen Ursachen die völlig verfehlte „Flüchtlings“-politik unseres Landes gehört, kann angesichts vieler ähnlicher Taten nun wirklich nicht mehr abgeleugnet werden.
Doch hören wir, wie der Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) der betroffenen Stadt auf diesen Vorfall reagiert. Zunächst kommt die politisch korrekte Warnung vor Vorurteilen:
„Die Verbrechen einzelner sind aber niemals auf Bevölkerungsgruppen, Religionen, Staatsangehörigkeiten zurückzuführen. Auch wir Deutsche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht pauschal verurteilt. Genauso wenig gilt dies jetzt für Somalier oder generell Geflüchtete.“
Dass die amtliche Kriminalstatistik eine weit überdurchschnittliche Delinquenz gerade dieses Personenkreises aufweist, sollte der Mann wissen (JFB: Ausländer begehen fünfeinhalb mal so oft vorsätzliche Tötungsdelikte wie Deutsche und bei Asylbewerbern bzw. Geduldeten beträgt der Faktor sogar 20. Im Jahr 2017 waren Asylbewerber/Geduldete bezogen auf das Delikt „Mord“ exakt 20 Mal so kriminell wie Deutsche, das heißt eine Million Asylbewerber/Geduldete beging 20 mal so oft einen Mord wie eine Million Deutsche).
Diese Fakten sind allerdings politisch nicht korrekt. Politisch korrekt ist es wohl eher, sich als mitfühlend, einfühlsam und verletzt zu zeigen. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt gab nämlich weiter zu Protokoll, er habe nicht nur um die Opfer und deren Angehörige geweint. Wörtlich weiter:
„Ich habe gestern Abend aber auch um unsere Stadt geweint. Weil dieser Kurzschluss, dieses Gleichsetzen so naheliegend ist. Geflüchtete, Zuwanderer, Gewalttäter, Glaubenskrieger und Terrorist – Massaker“.
Weinerlich und voller Sorge darüber, dass Flüchtlingen etwa Misstrauen entgegengebracht werden könnte.
Mit solchen Loosern hat man leichtes Spiel
Wer möchte wirklich, dass Leute mit dieser Persönlichkeitsstruktur für seine Sicherheit verantwortlich sind? Denen es einfach nahe geht, wenn es ernst wird? Wenn die Feinde unserer offenen Gesellschaft, und nichts anderes sind die Islamisten, den Tod in die Stadt bringen in Tränen auszubrechen, statt der Gefahr zu begegnen, und zwar auch mit harten und konsequenten Maßnahmen. Zum Beispiel mit der konsequenten Überwachung und gegebenenfalls Inhaftierung und Ausweisung von Gefährdern. Soweit man dazu nicht selbst die rechtlichen Instrumente hat, dies eben von den Stellen einfordert, die diese Instrumente haben oder schaffen können.
Wer jedoch angesichts der wilden, menschenverachtenden Brutalität, die nun einmal diesen Tätergruppen eigen ist, so weich reagiert, wie dieser Oberbürgermeister, der ist eben nicht imstande, solchen Gefahren irgendetwas entgegen zu setzen. Eine Gesellschaft, deren maßgebliche Repräsentanten so gestrickt sind, kann nur verlieren. Die Hassprediger im Namen Allahs werden so etwas sorgfältig registrieren und ihre Anhänger entsprechend instruieren. Vor allem werden sie Ihnen sagen, dass sie vor den Deutschen nun wirklich keine Angst haben müssen. Ein Kriegervolk sei das jedenfalls nicht.
Der offene Brief des Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU)
Liebe Würzburgerinnen, liebe Würzburger,
ich habe gestern Abend geweint. Geweint um die Opfer und die Angehörigen. Um die Menschen, die an einem friedlichen und schönen Sommerabend jäh überfallen wurden, überrascht wurden und mit einer Stichwaffe getötet oder verletzt wurden. Von Augenzeugen habe ich mich über die Bilder des Schreckens und Grauens informieren lassen, die sich geboten haben.
Im weiteren Verlauf waren es Passanten, Menschen mit Zivilcourage, die sich unter Gefahr für ihren Leib und ihr Leben dem Täter entgegengeworfen haben. Sie haben unabgesprochen und spontan gemeinsam gehandelt. Es hat mich an die Bilder in Nizza erinnert als ein Mann neben dem LKW herlaufend versucht hat, eine Amokfahrt zu stoppen.
In der Tat, es sind diese Bilder und Parallelen, die diese Bluttat auch für unsere Stadtgesellschaft so gefährlich machen. Der Jahrestag des Axtattentats von Heidingsfeld jährt sich am 18. Juli zum fünften Mal. Ich war in jener Nacht auch draußen bis in die frühen Morgenstunden und gestern auch wieder bis nach Mitternacht am Tatort und am Wohnheim des Täters. Die Bilder, der Täterhintergrund, der mögliche Ruf Allahu Akbar, Gott ist am Größten, wecken Parallelen.
Ich habe gestern Abend aber auch um unsere Stadt geweint. Weil dieser Kurzschluss, dieses Gleichsetzen so naheliegend ist. Geflüchteter, Zuwanderer, Gewalttäter, Glaubenskrieger und Terrorist – Massaker. Und dennoch – nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Die Aufklärung solcher Fälle bedarf einiger Polizeiarbeit, aber das Verbrechen wird – und das verstehe ich – heute bereits zugeschrieben.
Die Verbrechen Einzelner sind aber niemals auf Bevölkerungsgruppen, Religionen, Staatsangehörigkeiten zurückzuführen. Auch wir Deutsche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht pauschal verurteilt. Genauso wenig gilt dies jetzt für Somalier oder generell Geflüchtete. Dieses Schubladendenken muss ein Ende haben. Und gleichzeitig wird es kein Ende haben. Dies ist meine moralische Forderung, mein Wunsch an die Gesellschaft von der ich weiß, dass er nicht in Erfüllung gehen kann. Denn wie würden Sie sich heute als Ausländer in unserer Stadt fühlen?
Umso mehr muss die Aufklärung, das Dagegen-Arbeiten in diese Richtung Gegenstand unseres gesellschaftlichen Bemühens sein, um ein friedliches und ein selbstbestimmtes Dasein eines jeden Einzelnen zu ermöglichen, der ja auch wieder irgendeiner Gruppe zuzurechnen ist. Bei Sartre heißt es so schön „L’enfer c’est les autres“, die Hölle, das sind die anderen. Wir können unser irdisches Dasein zur kollektiven Hölle oder zum Paradies auf Erden machen. In der Geschichte war es nie vollständig das Eine oder das Andere. Aber das Pendel, das müssen wir nach Kräften bewegen. In die richtige Richtung.
Unser Denken, unser Mitfühlen ist heute bei den Opfern und deren Angehörigen. Unser Dank richtet sich an alle die Gutes versuchen, die couragierten Bürger, die sich den Attentätern entgegengeworfen haben, die Rettungskräfte, die Polizeibeamte, die so schnell vor Ort waren, die Bürgerinnen und Bürger, die Blumen niederlegen oder ihre Empathie mit den Opfern zeigen und an Sie, die Sie sich hier und heute für das Bewahren des Friedens in unserer Stadtgesellschaft einsetzen.
Ihr Christian Schuchardt
*
Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Blog des Autors und erscheint hier mit seiner freundlichen Genehmigung.
**
Zum Autor: Rainer Thesen, Jg. 1946, wurde nach dem Abitur zunächst Soldat auf Zeit und Reserveoffizier. An der Ludwig-Maximilians-Universität zu München studierte er Rechts- und Staatswissenschaften, legte das erste und zweite Staatsexamen ab und trat dann 1976 in eine Nürnberger Anwaltskanzlei ein. Seither ist er als Rechtsanwalt in Nürnberg tätig und absolvierte eine Reihe von Wehrübungen und Dienstlichen Veranstaltungen, zumeist in Führungsverwendungen. Seit 1997 ist sein Dienstgrad Oberst der Reserve.
***
Aktive Unterstützung: Jürgen Fritz Blog (JFB) ist vollkommen unabhängig und kostenfrei (keine Bezahlschranke). Es kostet allerdings Geld, Zeit und viel Arbeit, Artikel auf diesem Niveau regelmäßig und dauerhaft anbieten zu können. Wenn Sie meine Arbeit entsprechend würdigen wollen, so können Sie dies tun per klassischer Überweisung auf:
Jürgen Fritz, IBAN: DE44 5001 0060 0170 9226 04, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: JFB und ggf. welcher Artikel Sie besonders überzeugte. Oder über PayPal – 3 EUR – 5 EUR – 10 EUR – 20 EUR – 50 EUR – 100 EUR