Norwegen: zum Islam konvertierter Däne erschießt fünf Menschen mit Pfeil und Bogen

Von Jürgen Fritz, Do. 14. Okt 2021, Titelbild: WELT-Screenshot

In Kongsberg, ca. 80 km südwestlich von Oslo, hat ein Mann am Mittwochabend fünf Menschen auf archaische Weise mit Pfeil und Bogen getötet, zwei weitere schwer verletzt (Intensivstation). Hintergründe der Tat.

Fünf Tote, zwei Verletzte

Um 18:13 Uhr ging am Mittwochabend der erste Notruf in Kongsberg, einer kleinen Stadt in Norwegen, südwestlich von Oslo, mit rund 22.000 bis 28.000 Einwohnern, ein. Ein Mann streifte bewaffnet mit Pfeil und Bogen, eventuell auch mit einem Messer und weiteren Waffen, durch die Stadt und schoss dann unter anderem in einem Supermarkt auf mehrere Menschen. Pfeil und Bogen gelten in Norwegen nicht als Waffe, sondern als Sportgerät und können deshalb von jedem frei erworben werden.

Der Killer war war mehr als eine halbe Stunde innerhalb des Stadtzentrums unterwegs und schoss an verschiedenen Stellen immer wieder auf Menschen. Ca. fünf Minuten nach der ersten Meldung sei der Bogenschütze von einer Polizeipatrouille gesichtet worden. Die (wohl unbewaffneten) Beamten seien jedoch mit Pfeilen beschossen worden und der Täter konnte fliehen. Wahrscheinlich habe er anschließend mehrere Menschen getötet. Erst um 19 Uhr herum konnte er endlich festgenommen werden. Bei der Festnahme mussten die Polizisten Warnschüsse abgeben.

Die Verletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Insgesamt sollen fünf Menschen getötet und zwei wohl schwer verletzt worden sein. Bei den Opfern, die getötet wurden, handle es sich um vier Frauen und ein Mann. Alle seien zwischen 50 und 70 Jahre alt.

Die Verletzten würden nicht in Lebensgefahr schweben, lägen aber in einer Klinik auf der Intensivstation. Einer der Verletzten sei ein Polizist, der privat unterwegs war und in dem Supermarkt einkaufen wollte. Auch die Polizisten, die den Killer festnahmen, wurden von diesem mit Pfeilen beschossen, mussten Warnschüsse abgeben und konnte ihn dann schlussendlich überwältigen, schilderte der Distrikt-Polizeichef Øyvind Aas.

Mutmaßlicher Täter: ein zum Islam konvertierter 37-jähriger Däne, der sich religiös radikalisiert habe

Laut einem Bericht des Senders TV2 hatte der Mann auch ein Messer und eventuell mehrere andere Waffen bei sich. Bei dem Verhafteten handelt es sich laut Polizeiangaben um einen 37-jährigen Dänen. Dieser soll die Tat heute Nacht bereits gestanden haben. 

Der Mann war der Polizei offenbar nicht unbekannt. Er soll zum Islam konvertiert sein und hätte sich schon vor der Tat religiös radikalisiert („Islamismus“, genauer: Dschihad mit dem Schwert).

Täterbild-3

RTL-Screenshot

Die Polizei hat mitgeteilt, dass man den 37-jährigen Dänen, der schon lange in Norwegen lebte, wegen einer möglichen islamistischen Radikalisierung im Blick gehabt habe. Wie der Polizeipräsident des Distrikts Süd-Ost, Ole Bredrup Sæverud, sagte, sei der mutmaßliche Killer zum Islam konvertiert. Die Behörden hätten ihn bereits im vergangenen Jahr kontaktiert.

Unmittelbar nach den Angriffen wurden die Polizisten landesweit angewiesen, ihre Schusswaffen zu tragen. In Norwegen sind Polizisten normalerweise nicht bewaffnet.

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