Die Schlinge um Gil Ofarim zieht sich immer enger zusammen

Von Jürgen Fritz, So. 17. Okt 2021, Update Mi. 20. Okt 2021, Titelbild: DW Deutsch-Screenshot

Das Muster ist tausendfach bekannt. Menschen merken, dass sie irgendetwas nicht bekommen, was sie haben wollen, dass sie etwas tun sollen, was sie nicht möchten, dass sie in puncto Schönheit, Klugheit, Intellekt, Bildung, Eignung, Fähigkeiten, Talente, Geschick, Erfolg etc. schlechter abschneiden als andere. Doch statt sich das selbst gegenüber offen und ehrlich einzugestehen, wozu es natürlich einer nicht geringen Portion innerer Reife bedarf, suchen sie Ausflüchte …

Gestörte Selbstwahrnehmung und gestörte Wahrnehmung der Außenwelt auf Grund von …

… Suchen sie Ausflüchte vor sich selbst und vor anderen, um sich nicht eingestehen zu müssen, was ihnen selbst nicht gefällt: dass sie in ihrem Sein in einer Hinsicht nicht so sind, wie sie gerne wären, dass sie in dieser Hinsicht schlechter sind als andere, oder dass sie etwas nicht gut können, dass es andere gibt, die das besser können, oder ganz schlicht: dass sie nicht immer sofort alles bekommen, was sie haben möchten, so dass Geduld und Frustrationstoleranz gefragt sind. Dazu bedarf es der inneren Disziplin und der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Kleinkinder sind dazu noch nicht fähig, die fangen an wie wild zu schreien, wenn sie etwas nicht augenblicklich bekommen. Jugendliche und Erwachsene sollten das ab einem bestimmten Alter eigentlich gelernt haben. Die meisten Lügen sind dabei wohl gar nicht die den anderen gegenüber, wobei die schon nicht gering sind, sondern die meisten Lügen sind schon zuvor schon gegen sich selbst gerichtet. Nietzsche hatte dafür ein feines Gespür und die Fähigkeit, Menschen zu durchschauen. Für Freud dürfte zumindest ansatzweise Ähnliches gelten.

Und diese Unehrlichkeit gegen sich selbst hat sich auch bei uns längst wieder kultiviert. Lange schon ist die Aufklärung auf dem Rückzug und anderes, insbesondere Ideologien, seien sie metaphysisch spekulativer, religiöser oder seien sie neomarxistisch-sozialistischer Art, sind seit Jahrzehnten wieder auf dem Vormarsch. Längst geht die Richtung nicht nur in wieder zunehmende Infantilität, sondern auch in ein neues geistig finsteres Mittelalter, wobei dieses bei genauerer Betrachtung in vielen Bereichen sogar weniger finster war als das, was uns womöglich bevorsteht.

Denn die gegen sich selbst und gegen andere Unehrlichen organisieren sich im Zeitalter der Massenkommunikation und elektronischen Kommunikationsplattformen untereinander und übernehmen zunehmend die Herrschaft. Ein neuer Mob hat sich gebildet, der im öffentlichen Diskurs zunehmend die Hegemonie übernimmt. Ein Gruppe, mit der sich kaum jemand anzulegen wagt. Denn sobald das jemand tut, lässt dieser Mob ihn sofort spüren, welche Macht er schon jetzt hat, wie er Menschen als Mitglieder der sozialen Gemeinschaft regelrecht zerstören, ausstoßen, für vogelfrei erklären kann, siehe das aktuelle Beispiel Elke Heidenreich. Und sobald das anfängt, bricht sich die Lust am Mitmachen, am Mit-Draufschlagen, am Mit-Zudrehten Bahn. Denn wenn einige Wortführer anfangen, dann ist es für die anderen ungefährlich. Nun kann nichts mehr passieren, wenn man mitmacht, und all die Trittbrettfahrer kommen aus ihrer Deckung. Nun kann man straflos Gewalt über andere ausüben. Und das Bedürfnis danach scheint bei nicht wenigen nicht gering zu sein. In früheren Zeiten waren das diejenigen, die bei öffentlichen Verbrennungen oder Steinigungen von Menschen, die Ersten waren, die ihre Steine schon in der Hand hatten und gar nicht warten konnten, bis das Spektakel endlich beginnt.

Aus der Unehrlichkeit gegen sich selbst und gegen andere entspringt früher oder später fast immer die Gewalt gegen andere, sei es psychisch oder physisch. Denn das Unwahre muss ja geschützt werden. Wenn aber jemand diese innere Unwahrhaftigkeit zu entlarven droht oder einfach nur gegen die ideologischen Dogmen verstößt, wie soll man sie dann anders schützen als mit Einschüchterung, Machtdemonstration, Vernichtung der sozialen, manchmal auch der ökonomischen Existenz, sprich mit brachialer Gewalt?

… ideologischer Verblendung, die in Macht- und Gewaltausübung mündet

Inzwischen haben sich diese gegen sich selbst Unehrlichen längst organisiert. Sie bilden eine riesige Gemeinschaft, die auf der gleichen oder zumindest einer ähnlichen Ideologie (falsches Bewusstsein) aufbaut, welche den Zeitgeist prägt und dominiert und nicht zuletzt die Massenmedien und die dort Beschäftigten fast vollständig durchzieht. Und diesen Zeitgeist, diese ihm zu Grunde liegende Ideologie kann man sich leicht selbst zu Nutze machen, um zu bekommen, was man haben möchte, oder um sich an anderen zu rächen, die einem nicht sofort gegeben haben, was man haben wollte.

Am leichtesten geschieht dies, wenn man sich zu einer der Gruppen zählen kann, die von der Mehrheitsgesellschaft angeblich systematisch und massenhaft benachteiligt, unterdrückt oder diskriminiert werden. Zu diesen Gruppen, die von diesem Kniff ständig Gebrauch machen, gehören insbesondere Schwarze, „People of Colour“, Frauen, Homosexuelle, Andersgeschlechtliche, Muslime und teilweise zumindest auch Juden. Damit soll nicht bestritten werden, dass es tatsächlich leider noch immer Menschen gibt, die Ressentiments gegen Schwarze, Frauen, Homosexuelle, Muslime oder Juden haben, sondern die These lautet: Nicht wenige Angehörige dieser angeblich massenhaft und systematisch diskriminierten Gruppen sind 1. vollkommen an diese Brille der Beobachtung der Wirklichkeit gefesselt, können sie gar nicht mehr anders wahrnehmen und nutzen 2. diese Brille für sich selbst aus, zum Einen, um a) damit eigenes Versagen, eigene Unzulänglichkeiten, eigene Misserfolge oder wenn man schlicht etwas nicht sofort bekommt, was man haben möchte, zu erklären: „Ich habe die Stelle nicht bekommen / die Prüfung nicht bestanden / die Aufmerksamkeit, die ich mir gewünscht hätte, nicht bekommen / bin in der Schlange übergangen worden …, nur weil ich schwarz, nur weil ich weiblich, nur weil ich homosexuell, nur weil ich Muslim, nur weil ich Jude bin“, wobei das bei Juden nach meiner subjektiven Beobachtung eher die große Ausnahme denn die Regel ist.

Das heißt, was hier passiert, ist folgendes: Jeder Misserfolg wird im Gehirn desjenigen an diesen Umstand, der Zugehörigkeit zu einer dieser Gruppen und der mit ihr angenommenen systematischen massenweise Diskriminierung fest gekoppelt. Es wird im Bewusstsein schlicht immer diese Kausalität hergestellt, ob sie in der Realität tatsächlich besteht oder nicht. Es wird einfach pauschal und ohne ernsthafte Prüfung immer angenommen, dass dies der Grund wäre. Das aber heißt, der Bezug zur Realität geht zunehmend verloren. Die ideologische Verblendung überstrahlt die Wirklichkeit, die durch diese verzerrende Brille gar nicht mehr wahrgenommen, gar nicht mehr erfasst werden kann.

Zudem wird von diesen Personen b) registriert, dass sie damit ungeheure Macht über und Gewalt gegen andere ausüben können. Und diese Macht- und Gewaltausübung wird natürlich als befreiend und angenehm empfunden, weil man sich im Innersten ja als klein, hilflos, unterdrückt und diskriminiert empfindet. Endlich kann man nun mal „zurückschlagen“ und sich wehren. Dass dabei – womöglich sogar in der Mehrzahl der Fälle – auch da zurückgeschlagen wird, wo gar kein Schlag gegen einen selbst erfolgte, spielt dann keine Rolle mehr. Aus dem zu einer dieser Gruppen Gehören, die angeblich massenweise und systematisch diskriminiert (benachteiligt) werden, erwächst diesen Personen quasi ein Recht, immer zurückzuschlagen, auch wenn sie gar niemand geschlagen hat, zumindest in ihrer verzerrten, ideologisch verblendeten Vorstellungswelt. Nun zu Gil Ofarim.

Ofarims Behauptungen

Ofarim hatte vor knapp zwei Wochen behauptet, er wäre in der Schlange an der Rezeption im Westin Hotel Leipzig übergangen worden, er hätte sich daraufhin bei dem Hotelangestellten beschwert, dann hätte „irgendeiner aus der Ecke“ gerufen: „Pack deinen Stern ein!“. Gemeint war damit sein Davidstern, den er an einer Kette um den Hals trug, ein Hexagramm-Symbol mit religiöser Bedeutung, das heute vor allem als Symbol des Volkes Israel und des Judentums steht. Daraufhin hätte ein Herr W. vom Hotelmanagement ebenfalls gesagt: „Packen Sie Ihren Stern ein!“Wenn er ihn einpacke, dann dürfe er einchecken. Bei dieser Schilderung brach Ofarim etwas theatralisch fast in Tränen aus, zeigte dann nochmals seinen Davidstern, streckte diesen demonstrativ in die Kamera, und beendete sein selbstgedrehtes Video mit den Worten: „Deutschland 2021“. Das Video veröffentlichte er sofort. Die Polizei aber informierte Ofarim nicht, damit diese zum Beispiel direkt Zeugen hätte befragen und deren Personalien hätte aufnehmen können.

In den Tagen darauf behauptete Ofarin mehrfach und immer wieder, er sei in „Deutschland 2021 wegen einer Kette, wegen einem Davidstern“ „angefeindet“ und „beleidigt“ worden. Ihm sei „der Check-in verwehrt“ worden in diesem Hotel. Der Sänger stellte den Sachverhalt also so dar, dass er von dem Hotelmitarbeiter gezielt diskriminiert worden sei, nur weil er eine Kette mit Davidstern als Zeichen seines Judentums offen getragen habe. Und der Hotelmitarbeiter habe ihn sogar deswegen nicht ins Hotel lassen wollen. Ofarims Video wurde seither mehrere Millionen Mal angesehen.

Ein unbeteiligter Dritter erstattet sofort Strafanzeige gegen den Hotelmitarbeiter wegen „Volksverhetzung“, dieser erstattet sofort Strafanzeige gegen Ofarim wegen Verleumdung

Sofort haben sich – ganz anders als bei tätlichen Angriffen auf Juden durch eine bestimmte Community, bei der Juden teilweise tatsächlich zuschwerst misshandelt werden, diese Tätergruppe aber ebenfalls zu den angeblich systematisch diskriminierten Gruppen gehört – viele Menschen vor dem Hotel eingefunden, die dort gegen Judenfeindlichkeit demonstrierten. Herr W. vom Hotel The Westin Leipzig und auch sein Kollege wurden von der Hotelleitung bis zur Klärung des Sachverhalts vorläufig beurlaubt. Die Massenmedien und bestimmte Gruppen, die von der ständigen Thematisierung und Pflege dieses Narrativs der systematischen, massenhaften Diskriminierung ihren Lebensunterhalt bestreiten und davon nicht schlecht leben, stürzten sich natürlich sofort auf die Geschichte, noch ehe überhaupt geprüft war, was denn daran überhaupt wahr ist und was nicht.

Bei der Staatsanwaltschaft ging außerdem eine Anzeige eines unbeteiligten Dritten wegen „Volksverhetzung“ gegen den Hotelmitarbeiter ein. Über seinen Instagram-Account wurde Herr W. sogar bedroht. Er erstattete daraufhin sofort Strafanzeige gegen Ofarim wegen Verleumdung nach § 187 StGB („Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist …“) und wegen Bedrohung gegen unbekannt. Ofarim erstattete dann nach einer Woche Strafanzeige gegen den Hotelmitarbeiter W.

Erste Zweifel an Ofarims Darstellung kommen auf und verdichten sich

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte jedoch, es lägen keine Erkenntnisse im Zusammenhang mit „rechtsgerichteten und antisemitischen Straftaten“ gegen den beschuldigten Hotelmitarbeiter vor. Auch zu einer von Ofarim in einem Video zu dem Vorfall erwähnten zweiten Person lägen bisher keine weiteren Erkenntnisse vor. Ofarim aber blieb bei seiner Darstellung: „Es war genauso, wie ich es in dem Video gesagt habe, es gab keinen Streit oder Ähnliches.“ Er fände es „beschämend und traurig“, dass er sich nach diesem Vorfall auch noch rechtfertigen und erklären müsse.

Nach dem Motto: Wenn ich als Jude das Gefühl habe, jemand habe mich auf Grund meiner Zugehörigkeit zum Judentum angegriffen, beleidigt und diskriminiert, so muss das reichen. Ich finde es traurig, dass ich das auch noch detailliert schildern muss und das überprüft wird, ob es denn überhaupt stimmt.

Ein Augenzeuge, der Maler und Grafiker Günther Rothe, der gerade seine eigene Ausstellung im Hotel vorbereitete, stellte den Sachverhalt dann aber völlig anders dar als Ofarim, siehe hier. Rothe bezeichnete Ofarims Darstellung des Sachverhalts als „absurd“.

Auf den ausgewerteten Videoaufnahmen ist überhaupt keine Kette mit Davidstern zu sehen

Nun sind polizeiliche Ermittler dabei, die Aufnahmen der Überwachungsvideos auszuwerten. Mithilfe von Software-Programmen könne die Qualität der Aufnahmen verbessert und Details kenntlich gemacht werden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen hätten die Aufnahmen keinen Ton, aber die Bilder lägen vor. Und nun scheint es für Ofarim sogar noch härter zu kommen, als von mir ohnehin schon wohlbegründet vermutet. Denn laut BILD und laut der Leipziger Volkszeitung soll auf den Bildern klar zu erkennen sein, dass Ofarim offenbar gar keine Kette mit einem Davidstern sichtbar trug. Auf einem der Videos sei zwar ein aufgeregter Gil Ofarim am Check-in zu sehen, eine Kette mit Davidstern sei darauf aber nicht zu erblicken.

Wohlgemerkt, Ofarim hatte mehr als eine Woche lang immer und immer wieder behauptet, Herr W., der dann beurlaubt, wegen Volksverhetzung angezeigt und öffentlich bedroht wurde, hätte ihm den Check-In verwehrt wegen seines Davidsterns, den Ofarim, der ein Interview nach dem anderen gab, bei jeder Gelegenheit in jede sich ihm bietende Kamera streckte. Ofarim solle diesen Stern „wegpacken“, dann dürfe er einchecken. Diese Schilderung war von Anfang an sehr unglaubwürdig, siehe meine Explikation oben, wie es im Bewusstsein von manchen Personen zu Fehlkopplungen bei der Herstellung von kausalen Zusammenhängen kommt. Glaubwürdig war allerdings schon, dass Ofarim eine solche Kette mit Davidstern sichtbar trug, dass er dies nicht frei erfunden hat. Nun ist aber selbst dies fraglich. Auf den Videoaufnahmen scheint man davon gar nichts zu sehen. Wie aber soll der Hotelmitarbeiter gesagt haben, Packen Sie Ihren Stern Weg, dann können Sie einchecken, wenn Ofarim gar keine Kette mit Davidstern sichtbar trug?

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BILD-Screenshot

Ofarim ist sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er die Kette überhaupt trug

Ofarim, der sich immer tiefer in Widersprüche verstrickt, soll inzwischen gegenüber der BILD AM SONNTAG auf Anfrage gesagt haben: Es gehe nicht darum, ob die Kette zu sehen war. Es gehe darum, dass er „antisemitisch beleidigt“ worden sei. Was genau er unter einer „antisemitischen Beleidung“ versteht, blieb dabei unklar. Ich gehe davon aus, dass die ermittelnden Polizeibeamten an der Stelle genauer nachfragen, was er damit meint, dass er dies konkretisiert. Manche Menschen fühlen sich ja schon „beleidigt“, wenn jemand ihnen nicht freundlich genug begegnet oder nicht die Beachtung entgegenbringt, die sie meinen, dass jeder sie ihnen schulden würde.

Nach Informationen der Zeitung soll die Leipziger Polizei inzwischen „erhebliche Zweifel“ am ursprünglich geschilderten Ablauf der Ereignisse haben. In einer Vernehmung habe Ofarim nun sogar gesagt, er wisse nicht mehr sicher, ob er an dem Abend eine Kette trug.

Strafandrohung für Verleumdung: bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe

Die Strafandrohung für Verleumdung nach § 187 StGB beträgt übrigens eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren. Wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts begangen wurde, dann sind sogar Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren möglich.

Hinzu könnte eine Zivilklage des Hotels und des Hotelmitarbeiters kommen, denn der Imageschaden, den The Westin Leipzig erlitten hat, dürfte in die Millionen gehen. Und auch dem Hotelmitarbeiter, der beschuldigt, angezeigt, beurlaubt und bedroht wurde, wurde ebenfalls massiver Schaden zugefügt, sowohl sozial als auch psychisch. Und das nicht eingebildet, sondern objektiv.

Nachtrag vom 20.10.2021

Das abschließende 118-Seiten-Gutachten der Rechtsanwaltskanzlei, die mit der Untersuchung des Falles beauftragt worden war, kommt nach dem vermeintlichen „antisemitischen (judenfeindlichen) Vorfall“ heute, am Mittwoch, dem 20. Oktober 2021, zu dem Ergebnis, dass es keinerlei objektivierbare Anhaltspunkte für strafrechtliche oder arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen den beschuldigten Hotelmitarbeiter gäbe.

„Die Rechtsanwälte haben das Geschehen in der Lobby des Hotels rekonstruiert und sind unter Berücksichtigung aller verfügbaren Beweismittel zum Ergebnis gekommen, dass keine objektivierbaren Anhaltspunkte vorliegen, die es rechtfertigen würden, strafrechtliche oder arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen den beschuldigten Mitarbeiter zu ergreifen.“

Die beauftragte Rechtsanwaltskanzlei hat in den letzten zwei Wochen mehrere Gäste identifiziert, die zum Zeitpunkt des Vorfalls am Check-in-Schalter der Hotellobby standen. Es wurde sowohl der beschuldigte Mitarbeiter als auch weitere Mitarbeiter an der Rezeption befragt und außerdem mit allen erreichbaren und auskunftsbereiten Gästen Interviews über den Vorfall geführt.

Aufgrund dieses Untersuchungsergebnisses wird The Westin Leipzig weder strafrechtliche noch irgendwelche arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen den beschuldigten und teilweise bedrohten Mitarbeiter einleiten. Obschon dieser durch das Gutachten voll entlastet wird, hat die Hoteldirektion wohl zum Schutz des Mitarbeiters entschieden, dass er wegen „massiven Anfeindungen, denen er nach wie vor ausgesetzt ist“, noch nicht wieder voll in den Job zurückkehren wird.

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