Die Wohnungsnot geht auf das Konto der Kanzlerin

Von Erika Steinbach, Fr. 12. Apr 2019

Tausende Menschen gehen auf die Straße, weil sie keine bezahlbare Wohnung in Deutschlands Städten mehr finden. Sie fordern Enteignung von großen Wohnungsgesellschaften, schieben ihnen damit letztlich mit dieser Forderung die Schuld für den Wohnungsmangel und zu hohe Preise zu. Damit befinden sich die Protestierenden auf dem Holzweg, konstatiert Erika Steinbach. Denn auch Preise auf dem Wohnungsmarkt regeln sich nach Angebot und Nachfrage.

Zwei Millionen Migranten werden durch die öffentliche Hand, zumeist ohne dafür etwas zu bezahlen, mit Wohnraum versorgt

Es ist eine Wohnungsnot, die in der Massenzuwanderung der letzten Jahre ihre Ursache hat. Es ist eine Wohnungsnot, welche die Kanzlerin zu verantworten hat. Jedem, der eins und eins zusammenzählen kann, ist das klar.

Innerhalb weniger Jahre sind rund zwei Millionen Migranten nach Deutschland gekommen und es nimmt kein Ende. Monatlich kommen weitere in der Größenordnung einer Kleinstadt hinzu. Sie alle werden durch die öffentliche Hand mit Wohnraum versorgt, den sie zumeist nicht einmal aus eigenen Mitteln finanzieren müssen. Der Steuerzahler kommt dafür auf und hat selbst das Nachsehen bei der Wohnungssuche.

Deutsche Wohnungssuchende kommen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag auf Wartelisten, denn es fehlen zwei Millionen Wohnungen

Im Bereich der öffentlich geförderten Wohnungen haben derzeit deutsche Wohnungssuchende kaum noch eine Chance, überhaupt eine Wohnung zu erhalten. Ihnen wird schlicht und ergreifend mitgeteilt, dass jede freie Wohnung zuerst an Asylbewerber vergeben wird. Wenn es gut geht, werden deutsche Wohnungssuchende auf eine Warteliste zum Sankt-Nimmerleins-Tag aufgenommen. Der geschätzte Fehlbestand an Wohnungen liegt insgesamt bei ca. zwei Millionen.

Wen kann das wundern? Wenn zwei Millionen Menschen hierhergekommen sind und alle inzwischen mit regulärem Wohnraum versorgt werden, dann fehlen auf dem Wohnungsmarkt nicht nur Wohnungen in eben dieser Größenordnung, sondern die verbleibenden Wohnungen werden dramatisch teurer. Jeder, der jetzt verzweifelt nach bezahlbarem Wohnraum sucht, sollte sich an die Kanzlerin (der anderen, Marc Jongen) wenden. Sie hat diese dramatische Situation zu verantworten.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Deutschlandkurier und erscheint hier mit freundlicher Genehmigung der Autorin.

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Zur Autorin: Erika Steinbach war von 1990 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 1998 bis November 2014 Präsidentin des Bundes der Vertriebenen. Sie war Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und gehörte dem Fraktionsvorstand an. Mitte Januar 2017 trat sie aus der CDU und deren Bundestagsfraktion aus und wurde fraktionslose Abgeordnete. Bei der Bundestagswahl 2017 unterstützte sie die AfD, ohne Mitglied der Partei zu sein.

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Titelbild: YouTube-Screenshot aus Wohnen für alle – neue Ideen gegen die Wohnungsnot vom BR

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