Die verweiblichte, emotionalisierte, infantilisierte Gesellschaft und ihr Versagen in der Pandemie

Von Jürgen Fritz, Sa. 23. Jan 2021, Titelbild: Our World in Data-Screenshot

Über 2,1 Millionen Menschen sind infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2 bereits gestorben, gerechnet ohne die Todesfalldunkelziffer. Über 31 Prozent davon in Europa, das gerade mal 9,5 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht. Aktuell gehen sogar 40 Prozent aller weltweiten Corona-Todesfälle auf diese 9,5 Prozent zurück und es werden noch sehr viele dazukommen. Warum versagt Europa so sehr in der COVID-19-Pandemie? Das hat tiefere psychische Gründe.

Europa: nur 9,5 Prozent der Erdbevölkerung, aber 31 Prozent der Todesfälle, aktuell sogar 40 Prozent

Europa macht inklusive Weißrussland, Ukraine, Russland, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan etc., gerade mal 9,5 Prozent der Weltbevölkerung aus (die Europäische Union nur 5,7 Prozent). Weniger als jeder zehnte Mensch lebt also in Europa. Gleichwohl verzeichnet dieser kleine Kontinent kumuliert 31 Prozent aller COVID-19-Todesfälle weltweit seit Beginn der Pandemie. Betrachten wir die aktuelle Entwicklung, sieht es noch wesentlich dramatischer aus.

Weltweit wurden in den letzten sieben Tagen laut Our World in Data 98.292 COVID-19-Todesfälle registriert, davon 39.100 in Europa. Das heißt, 40 Prozent (39,8) aller Corona-Toten werden derzeit in Europa mit 9,5 Prozent der Weltbevölkerung registriert.

Woran liegt das?

Nun sind die europäischen Bevölkerungen überdurchschnittlich alt und SARS-CoV-2 ist ganz besonders für altere Menschen besonders gefährlich. Aber das Medianalter der japanischen Bevölkerung (45,9 Jahre) ist noch höher als das der deutschen (45,5 Jahre), der italienischen (44,3), der spanischen (41,4), der französischen (40,6), der britischen (40,2) oder gar der irischen (35,3).

Und die mexikanische Bevölkerung ist mit einem Medianalter von 27,0 Jahren ausgesprochen jung, gleichwohl sterben dort extrem viele Menschen an COVID-19, nämlich schon über 146.000. Damit ist das junge Mexiko (27,0) eines der vier Länder weltweit mit über 100.000 Corona-Toten, das alte Japan (45,9) mit ähnlichen vielen Einwohnern wie Mexiko hat aber nicht mal 5.000 COVID-19-Todesfälle, nicht einmal 1/30 so viele.

Das Alter der Bevölkerung ist also sicherlich ein Faktor und die Europäer sind im Durchschnitt sehr alt, das alleine kann es also nicht sein. Das jüngere Belgien (41,6 Jahre) verzeichnet pro Million Einwohner fast 47 mal so viele Corona-Todesfälle wie das ältere Japan (45,9 Jahre).

Europa ist im Vergleich zu Australien sehr dicht besiedelt, auch viele dichter als Nordamerika, aber weniger dich als Asien. Südkorea (513 Einwohner pro Quadratkilometer) und Japan (336) sind viel dichter besiedelt als Deutschland (233), Frankreich (106) oder Spanien (93). Auch dieser Faktor kann also nicht der allein ausschlaggebende und auch nicht der dominante sein.

Der wahre Grund dürfte, auch wenn viele das natürlich nicht hören wollen und – um das eigene Seelenleben zu entlasten – sofort alle möglichen Ausflüchte und Relativierungen suchen werden, ein anderer sein.

Verweiblichung, Emotionalisieurng und Infantilisierung haben Einfluss auf die Problemlösekompetenz

Die zunehmende Verweiblichung, Emotionalisierung und Infantilisierung der Gesellschaft korrespondiert mit einer abnehmenden gesellschaftlichen Problemlösekompetenz. Beides verhält sich zueinander annähernd reziprok proportional (indirekt oder umgekehrt proportional). Das heißt, je mehr das Eine zunimmt, desto mehr nimmt das andere ab.

Das geht so lange gut, wie kein großes Problem auftaucht. Nun ist mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 und einigen seiner Mutationen sowie der durch diese Viren hervorgerufenen Krankheit COVID-19, die von der WHO seit dem 11. März 2020 zu einer Pandemie erklärt wurde, ein großes Problem aufgetaucht. Dieses legt gleichsam Europas inneren Zustand offen.

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