Von Jürgen Fritz, So. 28. Nov 2021, Titelbild: maiLab-YouTube-Screenshot
Einiges, was bezüglich der Corona-Pandemie in manchen Massenmedien und im Internet zu lesen ist und dann von bestimmten Personen fleißig verbreitet wird, bewegt sich in etwa auf diesem Niveau: Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Menschen in England, obschon sie viel mehr Regenschirme besitzen, …
Korrelation bedeutet nicht unbedingt Kausalität (Ursache-Wirkungs-Zusammenhang)
… sehr viel häufiger vom Regen überrascht und durchnässt werden als im westafrikanischen Sierra Leone, wo die Menschen viel weniger Regenschirme haben. Daraus wird dann abgeleitet: „Hört auf Regenschirme zu kaufen! Das bringt nichts. In Sierra Leone haben sie auch keine und werden kaum nass.“
Außerdem seien mehrere Fälle bekannt geworden, in denen Menschen sich beim Aufspannen ihres Regenschirmes im Sturm sehr schwer verletzt haben. Einer habe sich sogar ein Auge ausgestochen. Andere seien beim Gehen über ihren Schirm gestolpert, der ihnen zwischen die Beine kam, seien dann gestürzt und hätten sich verletzt. Eine ältere Frau habe sich sogar ein Bein gebrochen und sei zwei Wochen später daran gestorben!
Solche Dinge werden dann gezielt gesucht, gelesen und weiter verbreitet, um damit „zu zeigen“, dass Regenschirme generell schlecht seien, man die Finger davon lassen solle und sie vor allem überhaupt nicht helfen würden gegen den Regen und das Durchnässt-werden.
Allgemein gilt: Wenn zwei Ereignisse A und B positiv miteinander korrelieren, so gibt es dafür unterschiedliche mögliche Gründe:
- a) A kann B verursachen. Zum Beispiel: Längere Zeit in der Sonne verursachte bei gleichen Randbedingungen (kein Sonnenschutz, ähnlich intensive Strahlung, ähnliche Hauttypen …) öfters einen Sonnenbrand.
- b) B kann umgekehrt A verursachen. Bei kausalen Zusammenhängen stellt sich also immer die Frage: Was ist Ursache und was ist die Wirkung?
- c) A und B verursachen sich nicht gegenseitig, sind aber auch nicht zufälliger Art, sondern hängen kausal mit anderen Ereignissen C, D … zusammen. Beispiel: Der Speiseeiskonsum A und die Häufigkeit von Sonnenbränden B korrelieren positiv miteinander, weil beide bei hohen Temperaturen C, die durch stärkere Sonneinstrahlung D verursacht werden mehr Eis gegessen wird und die stärkere Sonneinstrahlung zugleich mehr Sonnenbrände verursacht. Die Ursache des Sonnenbrandes A ist also nicht der Konsum von Speiseeis B (Scheinkausalität), sondern beide sind von D direkt oder indirekt verursacht.
- d) Zwischen A und B besteht überhaupt kein kausaler Zusammenhang, die Korrelation ist zufälliger Art. Beispiel: Rückgang der Störche und Rückgang der Geburten bei Menschen.
Und wenn die Bevölkerung, die A mehr Regenschirme kauft und besitzt (sich öfter impfen lässt) öfters B nass wird (öfter schwer erkrankt oder stirbt), so ist natürlich nicht der Besitz des Regenschirms (die Impfung) die Ursache des Nasswerdens (schwere Erkrankung), sondern weil es C öfters regnet (weil die Viren virulenter sind), werden mehr Regenschirme gekauft (lassen sich mehr Personen impfen), und weil es öfters regnet (weil die Viren virulenter sind), werden die Leute öfters nass (krank). Dies gehört also wohl in die Rubrik (c).
Richtig ist auch, …
1. dass auch Regenschirme keinen hundertprozentigen Schutz bieten,
2. dass die Schutzwirkung offensichtlich geringer ist als anfangs angenommen (keine 90 bis 95 Prozent), zumal der Regen jetzt öfters stark von der Seite kommt und mit starkem Wind einhergeht (Mutation), was so anfangs nicht der Fall war, und dass die Regenschirme, die für Regen von oben konzipiert wurden (ursprünglicher Wildtyp), meist schon nach vier bis sechs Monaten in ihrer Funktion deutlich nachlassen und dann keinen ausreichenden Schutz mehr bieten,
3. dass den Leuten eine falsches Sicherheitsgefühl vermittelt wurde, so dass die Regenschirmbesitzer zu unvorsichtig wurden: „Ach, ich hab ja einen Regenschirm, jetzt kann ich wieder alles machen“,
4. dass auch sie – wenn auch weit weniger häufig – teilweise so nass werden, dass sie eine Lungenentzündung bekommen und auf der Intensivstation landen,
5. dass auch sie beim sich die Nässe abschütteln andere nass machen, die dann ebenfalls schwer krank werden können (Transmission),
6. dass es Menschen gibt, für die Regenschirme nicht geeignet sind, weil sie z.B. nur einen Arm haben oder ihre Hände nicht mehr bewegen können (bestimmte Vorerkrankungen) und den Schirm daher gar nicht aufspannen können.
Regenschirme sind grundsätzlich sehr sinnvoll und hilfreich, eine allgemeine Regenschirmpflicht aber mindestens sehr fragwürdig
Das alles spricht aber nicht generell gegen Regenschirme, sondern nur in Ausnahmefällen und macht deutlich,
- dass die Problemlösung hier nicht so einfach gelagert ist, Heilsversprechungen daher unrealistisch sein dürften,
- dass den Menschen – wahrscheinlich um sie zum Regenschirmkauf zu animieren – falsche Versprechungen gemacht wurden, so dass ein inadäquates Sicherheitsgefühl entstand und damit ein großes Enttäuschungspotential und auch unnötige weitere Ansteckungen durch Regenschirmbesitzer (Geimpfte),
- dass man dann einen Sündenbock suchte (Ungeimpfte), dem man die alleinige Schuld zuschieben konnte, um so auch von den eigenen falschen Informationen und Versprechungen abzulenken und den Unmut der Regenschirmkäufer von sich weg lenken auf auf diejenigen, zu kanalisieren, die sich keinen Schirm zugelegt haben.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Regenschirme unterm Strich eine sehr sinnvolle Sache sind, die vor allem massiv hilft, die Krankenhäuser zu entlasten, die bei zu vielen Lungenentzündungen auf einmal einfach nicht mehr nachkommen, alle zu behandeln. Ob eine Regenschirmpflicht für alle aber wirklich sinnvoll ist, ist mindestens sehr frag und diskussionswürdig.
*
Aktive Unterstützung: Jürgen Fritz Blog (JFB) ist vollkommen unabhängig und kostenfrei (keine Bezahlschranke). Es kostet allerdings Geld, Zeit und viel Arbeit, Artikel auf diesem Niveau regelmäßig und dauerhaft anbieten zu können. Wenn Sie meine Arbeit entsprechend würdigen wollen, so können Sie dies tun per klassischer Überweisung auf:
Jürgen Fritz, IBAN: DE44 5001 0060 0170 9226 04, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: JFB. Oder über PayPal – 3 EUR – 5 EUR – 10 EUR – 20 EUR – 50 EUR – 100 EUR