Friedrich Merz wird neuer CDU-Vorsitzender

Von Jürgen Fritz, Fr. 17. Dez 2021, Titelbild: CDU-TV-Screenshot

Die Entscheidung ist gefallen. Helge Braun, Norbert Röttgen und Friedrich Merz hatten sich beworben. Fast eine viertel Million CDU-Mitglieder haben ihr Votum abgegeben. Und dieses fiel überraschend deutlich aus. Neuer CDU-Bundesvorsitzender wird Friedrich Merz, der gleich im ersten Wahlgang auf 62,1 Prozent (!) der Stimmen kam.

Hohe Wahlbeteiligung: Fast eine viertel Million (66 Prozent) CDU-Mitglieder haben abgestimmt

An der Befragung haben sich nach Parteiangaben zwei Drittel der knapp 400.000 CDU-Mitglieder beteiligt. 248.360 Mitglieder, um genau zu sein, das entspricht nach Auszählung auch der Stimmen von Familienmitgliedern einer Wahlbeteiligung von 66,02 Prozent. (Gestern war zunächst von 64,31 Prozent Wahlbeteiligung die Rede, als die Familienmitglieder noch nicht mit ausgezählt waren.) Mehr als die Hälfte (132.617) haben ein Onlinevotum abgegeben und 115.743 Mitglieder stimmten per Brief ab.

Zum Vergleich: Bei der Mitgliederbefragung über den SPD-Parteivorsitz im Herbst 2019 hatten sich im ersten Wahlgang nur 53 Prozent der Parteimitglieder beteiligt und beim Votum der grünen Basis über den Koalitionsvertrag der Ampel gaben 58 Prozent ihre Stimme ab. Ein Ergebnis von über 60, hier sogar fast 65 Prozent ist also ein ausgesprochen gutes respektive die Wahlbeteiligung war relativ hoch.

Die CDU-Parteiführung bedankte sich dementsprechend auf Twitter schon gestern Nachmittag:

„Wir haben ein erstes Ergebnis: Fast eine Viertelmillion haben bei der Mitgliederbefragung mitgemacht, knapp zwei Drittel aller CDU-Mitglieder. Danke für diese starke Beteiligung!“

Wahlbeteiligung

Und so ging die Wahl aus: Merz weit vor Röttgen und Braun

Um die Wahl gleich im ersten Durchgang zu entscheiden, wäre es notwendig gewesen, dass einer der drei Kandidaten mehr als 50 Prozent, also mindestens 124.181 Stimmen erhält. Und so ging der erste Wahldurchgang aus:

  1. Friedrich Merz: 62,1 %
  2. Norbert Röttgen: 25,8 %
  3. Helge Braun: 12,1 %

Damit hat Friedrich Merz eine absolute Mehrheit (mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen) und kann von den 1.001 Delegierten bei dem für den 21./22. Januar 2022 geplanten digitalen Parteitag zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt werden. Zuletzt muss die Delegierten-Wahl dann nochmals per Briefwahl bestätigt werden.

Keine Stichwahl notwendig: Friedrich Merz wird der zehnte Bundesvorsitzende der CDU

Dies ist das erste Mal, dass die CDU ihre Mitglieder über den Parteivorsitz abstimmen ließ. Das Mitglieder-Votum ist formal zwar nicht bindend. Rechtlich entscheidend ist erst die Bestätigung auf dem Parteitag am 21. Januar und die dann anschließende Briefwahl der Delegierten. Beides ist jedoch nur noch reine Formsache. Selbstverständlich werden die Delegierten den Kandidaten wählen, für den die CDU-Mitglieder mit einer derart klaren Mehrheit gestimmt haben.

Der Wahl von Friedrich Merz zum zehnten Bundesvorsitzenden der CDU steht damit nichts mehr im Weg.

  1. Konrad Adenauer (03/1946 – 03/1966),
  2. Ludwig Ehrhard (03/1966 – 05/1967),
  3. Kurt Georg Kiesinger (05/1967 – 10/1971),
  4. Rainer Barzel (10/1971 – 06/1973),
  5. Helmut Kohl (06/1973 – 11/1998),
  6. Wolfgang Schäuble (11/1998 – 02/2000),
  7. Angela Merkel (04/2000 – 12/2018) und
  8. Annegret Kamp-Karrenbauer (12/2018 – 01/2021)
  9. Armin Laschet (01/2021 – 01/2022)
  10. Friedrich Merz (ab 01/2022)

In diesem Zusammenhang erlaube ich mir darauf hinzuweisen, wer Anfang Dezember 2017, also vor mehr als vier Jahren, als einer der ersten in Deutschland auf Friedrich Merz als Merkel-Nachfolger hingewiesen hatte, als die meisten gar nicht wussten, dass es den noch gibt, und er selbst daran wohl noch gar nicht dachte.

Merkels möglicher Nachfolger: Friedrich Merz

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