Die zwei großen Schwächen des Westens

Von Jürgen Fritz, Di. 08. Feb 2022, Titelbild: DGAB-Screenshot

Das Verhältnis zwischen Russland und China sei interessant, sagt die Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Cathryn Clüver Ashbrook„Sie sind keine natürlichen Verbündeten, aber es eint sie das Ziel, den Westen längerfristig zu schwächen.“ Die Schwächung kommt aber noch von einer anderen Seite her: von innen.

Die große Schwäche des Westens: „dass wir strategisch nicht in den zeitlichen Längen denken wie die Chinesen“

Auf der einen Seite hätten wir da „die Chinesen mit einer sehr langfristigen Strategie“, sagt die Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik im Handelsblatt-Interview.

„Auf der anderen die Russen mit einer taktischen Begabung … sie sprechen sich ab (…) Beide Seiten haben in den letzten Monaten Fakten geschaffen: gemeinsame Militärübungen, Koordination in der Handels- und Technologiepolitik, beim Thema Arktis, wo es um Territorialfragen geht. Das sind starke, für den Westen beunruhigende Signale, ganz unabhängig von Ideologien.“

Und Cathryn Clüver Ashbrook weiter:

„Die Chinesen schauen sehr genau auf Herrn Putins Spiel an der russisch-ukrainischen Grenze. Weil die Reaktion des Westens auch China Aufschluss gibt auf Fragen: Wie viel können wir in der Taiwanfrage provozieren? Was können wir uns da leisten? Ist der Westen geschlossen? Indem sich beide Staaten absprechen, können sie den westlichen Verbündeten ganz fundamental bedrohlich werden.“

Die große Schwäche des Westens sei,

„dass wir strategisch nicht in den zeitlichen Längen denken wie die Chinesen.“

Soweit die Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Darüber hinaus gibt es noch eine weitere große Schwäche des Westens.

Die zweite große Schwäche

Es ist zutiefst traurig. Die Neomarxisten – und in kleinerem Umfang natürlich auch die Rechtsextremisten, wobei die ungefährlicher sind, weil einfach zu abstoßend – versuchen, die freiheitliche, die offene und menschenrechtsbasierte Demokratie und Gesellschaft von innen heraus zu zerstören, indem sie permanent gegen die freie und sogar gegen die soziale Marktwirtschaft hetzen und Sympathien hegen für zutiefst autoritäre Systeme, die sich gegen die freiheitliche Welt verbünden und diese ebenfalls permanent bekämpfen, so dass diese einem andauernden Doppelangriff ausgesetzt ist: von innen und von außen, während die autoritären Systeme jede Kritik im Innern brutalst möglich unterdrücken und im Keim ersticken, dadurch natürlich strategisch im Vorteil sind, weil sie keine zweite starke Front im Innern zulassen, die auf Dauer zersetzend wirkt.

Strenggenommen, wäre man konsequent gegen sich und gegen andere, müsste man diese Leute, die von innen die Zersetzung der freien, menschenrechtsbasierten Gesellschaft betreiben, alle nach Russland, China oder in andere autoritäre (islamische etc.) Gesellschaften abschieben oder sie zumindest höflich, aber nachdrücklich bitten, das Land zu verlassen, damit sie in den Systemen leben können, mit denen sie sympathisieren, aber das widerspräche natürlich den freiheitlichen und menschenrechtlichen Prinzipien, welche diese Leute für sich selbst ausgesprochen gerne in Anspruch nehmen und diese zugleich von innen heraus bekämpfen und mit ihrem Pazifismus, den sie freilich nur gegen die westliche, freiheitliche, menschenrechtsbasierte Welt wenden, nicht gegen Russland, China und die islamische Welt, gleichsam trojanischen Pferden von innen heraus zu schwächen versuchen, dabei in dem Luxus und in der Freiheit lebend, welche ihnen das verhasste System bietet.

Eine Frage

Unwillkürlich fragt man sich: Hat es in der Menschheitsgeschichte jemals größere Heuchler gegeben?

Zur Vertiefung

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