Von Jürgen Fritz, So. 10. Mär 2024, Titelbild: © JFB
Der Absturz der Ampel scheint zu einem Ende gekommen zu sein. Nachdem SPD, Grüne und FDP seit der Bundestagswahl von 52 auf unter 33 Prozent fielen, können sie sich die letzten Wochen zumindest auf sehr niedrigem Niveau konsolidieren und jetzt auf ca. 33,8 Prozent leicht zulegen. Vorne bleiben, wenn auch mit geringen Verlusten, die Union und die AfD.
Ampelparteien können zusammen die letzten zwei Wochen ca. 0,9 Punkte zulegen
CDU/CSU schaffen es aktuell nicht, bei über 30 Prozent zu bleiben, fallen minimal unter dieser Marke, bleiben aber mit ca. 29,8 Prozent weiter klar die Nr. 1, weit vor allen anderen. Die AfD stieg nach der Bundestagswahl von 10,3 auf fast 23 Prozent, verliert aber seit Anfang Januar jetzt fast 4,5 Punkte und fällt nun auf 18,5 Prozent. Sie bleibt aber fast 3,5 Punkte vor der SPD auf Platz zwei. Die SPD kann die letzten zwei Wochen ca. 0,3 Punkte zulegen und klettert minimal über 15 Prozent. Auch Die Grünen können zulegen und zwar um ca. 0,4 Punkte. Auch wenn sie im Vergleich zur SPD und der FDP seit der Bundestagswahl deutlich weniger an Zustimmung verloren haben, bleiben aber auch sie mit 13,8 Prozent weiter ca. einen Punkt hinter ihrem (ohnehin mageren) Wahlergebnis vom September 2021 zurück.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht BSW kann seine 6,5 Prozent nicht halten und fällt auf 6,1 Prozent zurück. Die FDP, die seit der Bundestagswahl relativ zu ihrer Größe am meisten eingebüßt hatte, (sie verlor 6 von 10 ihrer Anhänger, noch mehr als die SPD), nähert sich jetzt zumindest der Fünf-Prozent-Marke und wäre aktuell mit ca. 4,9 Prozent ganz nah dran, wobei diese kleine Differenz zu 5,0 Prozent natürlich innerhalb der Fehlertoleranz liegt. Keine Chancen, diese Hürde zu überspringen, hätten im Moment Die Linke, die nun sogar unter 3 Prozent fällt, und die Freien Wähler, die unter 2,5 Prozent fallen.
So würden die Deutschen heute wählen
Angegeben ist für jede Partei der Wahl-O-Matrix-Mittelwert aller Institute, die – bezogen auf den mittleren Tag der Befragung – in den letzten drei Wochen repräsentative Erhebungen durchführten. Aktuell liegen zehn Umfragen von neun verschiedenen großen Meinungsforschungsinstituten vor, die diese Kriterien erfüllen. INSA veröffentlicht inzwischen jede Woche zwei verschiedene Erhebungen, einmal eine reine Online-Befragung von ca 2.000 bis 2.200 Personen und einmal eine Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von ca. 1.200 bis 1.700 Personen. Aufgeführt ist für jede Partei der niedrigste und der höchste Wert dieser neun einbezogenen Befragungen (immer nur die aktuellste) sowie fettgedruckt das arithmetische Wahl-O-Matrix-Mittel aller zehn Werte (in Klammer die Veränderung der letzten zwei Wochen):
- CDU/CSU: 28,5 – 31 % ==> 29,8 % (–0,4)
- AfD: 17 – 19,5 % ==> 18,5 % (–0,3)
- SPD: 14 – 16 % ==> 15,1 % (+0,3)
- GRÜNE: 12 – 15 % ==> 13,8 % (+0,4)
- BSW: 4 – 8,5 % ==> 6,1 % (–0,4)
- FDP: 4 – 5,5 % ==> 4,9 % (+0,2)
- LINKE: 2 – 3,2 % ==> 2,9 % (–0,1)
- Freie Wähler: 1 – 3 % ==> 2,4 % (–0,1)
- Sonstige: 5 – 8 % ==> 6,5 % (+0,4)

(c) JFB
Die Erhebungen dieser Institute wurden ausgewertet
Die zehn Umfragen, welche ausgewertet wurden, waren (Kriterium 1: bezogen auf den mittleren Tag der Befragung nicht älter als drei Wochen, Kriterium 2: von jedem Institut immer nur die jeweils aktuellste, sofern nicht verschiedene Erhebungsmethoden vorlagen, ansonsten von jeder Erhebungsmethode die jeweils aktuellste):
- Wahlkreisprognose, mittlerer Tag der Befragung: 21./22.02.2024, Befragung via geschl. Online Panel, Befragte: 1.300
- Verian/Kantar/Emnid (FOCUS), mittlerer Tag der Befragung: 24.02.2024, telefonische Befragung von 1.392 zufällig ausgewählten Personen,
- Forsa (RTL/ntv-Trendbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 01./02.03.2024, telefonische Befragung von 2.506 zufällig ausgewählten Personen,
- Ipsos, mittlerer Tag der Befragung: 02.03.2024, internetbasierte Befragung von 2.000 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
- INSA (BILD), mittlerer Tag der Befragung: 02./03.03.2024, internetbasierte Befragung von 2.004 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
- YouGov, mittlerer Tag der Befragung: 03.03.2023, internetbasierte Befragung von 1.762 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
- Infratest dimap (ARD-DeutschlandTrend), mittlerer Tag der Befragung: 05.03.2023, (ARD DeutschlandTrend), zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung (davon 60 Prozent Festnetz, 40 Prozent Mobilfunk) von 1.288 Personen 1.288 Befragte (765 Telefoninterviews und 522 Online-Interviews),
- Forschungsgruppe Wahlen (ZDF-Politbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 06.03.2024, telefonisch und online erhobene Befragung von 1.260 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten,
- INSA (BILD am Sonntag), mittlerer Tag der Befragung: 06.03.2024, Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.249 Personen,
- Civey (SPIEGEL) vom 10.03.2024, 10:30 Uhr, mittlerer Tag der Befragung: 21./22.02.2024, Stichprobengröße: 10.039, stellvertretend für die Grundgesamtheit (volljährige Bundesbürger) in der Stichprobe zur Berechnung des repräsentativen Ergebnisses berücksichtigt wurden.

Civey-Screenshot vom 10.03.2024, 10:30 Uhr
Wahl-O-Matrix, Deutschlands führendes Meta-Analyse-Tool (von JFB gegründet), das mit seiner Prognose bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg, wie auch schon bei der NRW-Wahl, mit 0,76 Prozent mittlerer Abweichung erneut näher am Ergebnis lag als sämtliche Umfrageinstitute (in Rheinland-Pfalz am drittnächsten, bei der EU-Wahl ebenfalls am drittnächsten, bei der Bundestagswahl 2017 am zweitnächsten und bei der Bundestagswahl 2021 zusammen mit Allensbach am nächsten von allen) hat damit eine breite Datenbasis von insgesamt 24.800 Befragten.
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