Frankreich: Priester den Schädel eingeschlagen

Von Jürgen Fritz, Di. 10. Aug 2021, Titelbild: RT-Screenshot

Der Ostafrikaner, der gestanden hatte, vor einem Jahr die Kathedrale von Nantes angezündet zu haben, wurde nach einigen Monaten aus der Psychiatrie entlassen, wurde aber weder inhaftiert noch ausgewiesen. Der 60-jährige katholische Priester Olivier Maire hatte ihn seit mehreren Monaten beherbergt. Nun kam der abgelehnte Asylant auf eine Polizeiwache und gestand, Olivier Maire getötet zu haben.

Im Juli stand plötzlich die Kathedrale von Nantes in Flammen

Am Samstag, den 18. Juli 2020, stand morgens die Kathedrale von Nantes in Westfrankreich in Flammen. Die Bilder gingen um die Welt. Mehr als 100 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen das Feuer an. Nach einigen Stunden schaffte es die Feuerwehr, das Feuer zwar noch nicht vollständig zu löscht, aber zumindest unter Kontrolle zu bringen, so dass ein noch schlimmerer Schaden verhindert werden konnte, die Kathedrale nicht völlig abbrannte.

Die Art, wie das Feuer ausbrach und sich ausbreitete legt einen schlimmen Verdacht nahe. Staatsanwalt Pierre Sennès sagte im französischen Fernsehen, dass es drei Brandherde in der Kirche gegeben habe: 1. An der großen Orgel, dann 2. auf der rechten Seite und 3. auf der linken Seite des Kirchenschiffs. „Das ist kein Zufall, es ist sogar eine Unterschrift“, so der der Staatsanwalt. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf. Der Brand hatte in Frankreich Erinnerungen an das Inferno in der Pariser Kathedrale Notre-Dame vom April 2019, also nur gut ein Jahr zuvor, geweckt.

Kathedrale in Flammen

Twitter-Screenshot

Ein abgelehnter Asylant auf Ruanda gestand die Brandstiftung

Kurze Zeit später geriet ein 39-jähriger abgelehnter Asylant aus Ruanda (Ostafrika), der als ehrenamtliche Kirchenhelfer tätig war, ins Visier der Ermittler und wurde vorläufig festgenommen, dann aber wieder freigelassen. Doch einige Tage später gestand der Immigrant bei einem zweiten Verhör in der Nacht, gleich drei Feuer in dem Gotteshaus gelegt zu haben.

Zuvor hatte der Rektor der Kathedrale Hubert Champenois dem Kirchenhelfer noch sein „volles Vertrauen“  ausgesprochen. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte Rektor Champenois, der Mann „liebe die Kathedrale“ und hätte sie niemals zerstören wollen.

Aber der Mann, der die Kathedrale angeblich „liebte“, gestand dann auch vor einem Ermittlungsrichter, Feuer sowohl an der großen und kleinen Orgel sowie an einer Schalttafel gelegt zu haben. Als Motiv vermutete man die Tatsache, dass seine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert worden war. Der Anwalt des Verdächtigen Quentin Chabert bestätigte laut Presse Océan, sein Mandant habe mit der Justiz zusammengearbeitet. Er „bereue die Tat bitterlich“. Er habe es als Befreiung empfunden, darüber zu sprechen, was er gemacht habe. Sein Klient sei „zermürbt vom Schuldgefühl“, so der Anwalt.

Ruanda

Ruanda, TUBS, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Dem katholischen Priester wurde der Schädel eingeschlagen

Der Immigrant war 2012 aus Ruanda nach Frankreich gekommen, hatte dort Asyl beantragt. 2019 wurde sein Antrag abgelehnt, er wurde aber nicht abgeschoben. Warum es sieben Jahre dauerte, bis über den Asylantrag entschieden wurde, sei dahingestellt. Am 18. Juli 2020 legte der Afrikaner dann, laut eigenem Geständnis, gleich drei Feuer in der Kathedrale von Nantes, die schwer beschädigt wurde.

Der Scheinasylant und mutmaßliche Brandstifter wurde dann zunächst in die Psychiatrie eingeliefert, dann aber Ende Mai von dort entlassen worden und wartete nun auf seinen Prozess. Der französische Innenminister bestätigte, dass der Mann sei vor seinem anstehenden Prozess unter Aufsicht der Justiz auf freiem Fuß war. In dieser Monaten sei er von der Priesterbruderschaft aufgenommen worden. Einem Schreiben der französischen Bischofskonferenz zufolge hatte Priester Olivier Maire den Afrikaner bei sich untergebracht. Nun hat der abgelehnte Asylant also, laut eigenem Geständnis, dem Priester, der ihn bei sich aufgenommen hatte, den Schädel eingeschlagen. 

Am Montagmorgen soll der Afrikaner auf einer Polizeiwache im Nachbarort erschienen sein und habe gestanden, den Priester Olivier Maire ermordet zu haben, heißt es laut übereinstimmenden Medienberichten aus Justizkreisen. Der Geistliche wurden dann in den Räumlichkeiten einer Missionsbruderschaft in Saint-Laurent-sur-Sèvre tatsächlich tot aufgefunden.

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