SPD fällt auf niedrigsten Stand, den INSA je gemessen hat

Von Jürgen Fritz, Di. 06. Aug 2019, Titelbild: n-tv-Screenshot von Malu Dreyer, Thorsten Schäfer-Gümbel und Manuela Schwesig

In nur 28 Monaten von 32,5 auf 11,5 Prozent runter. Fast zwei Drittel der Anhänger verloren. Das muss man erst einmal schaffen und dies macht der SPD wohl niemand so leicht nach. In den letzten zweieinhalb Jahren erst Sigmar Gabriel als Parteivorsitzenden abgesägt, dann Martin Schulz, nun Andrea Nahles. Jetzt will den Job keiner mehr machen. In drei Bundesländern ist die SPD sogar schon im einstelligen Bereich angekommen. Ganz anders dagegen die AfD, die im aktuellen INSA-Meinungstrend mit 15 Prozent ihr Jahreshoch erreicht.

SPD bei INSA auf absolutem historischen Tief, AfD auf Jahreshöchststand

Das Meinungsforschungsinstitut INSA, welches mit seiner letzten Umfrage vor der Bundestagswahl 2017 mit 1,05 Prozent mittlerer Abweichung als einziges noch näher am tatsächlichen Wahlergebnis dran war als das von mir gegründete Meta-Analyse-Tool Wahl-O-Matrix (1,09 Prozent mittlere Abweichung), befragte vom 02.08. (Fr.) bis 05.08. (Mo.) 2.049 Personen, wem sie – wären am nächsten Sonntag Bundestagswahlen – ihre Stimme geben würden. Hier die Ergebnisse (in Klammern die Veränderungen zur Vorwoche):

  1. CDU (21 %) + CSU (6,5 %) = 27,5 % (+ 0,5)
  2. GRÜNE: 23,5 % (– 1)
  3. AfD: 15 % (+ 0,5)
  4. SPD: 11,5 % (– 1)
  5. FDP: 9 %
  6. LINKE: 9 % (+ 1)
  7. Sonstige: 4,5 %

2019-08-05

Die maximale Fehlertoleranz beträgt hierbei laut INSA: +/- 2,5 Prozentpunkte.

Den katastrophalen Absturz der SPD in den letzten 28 Monaten von 32,5 auf 11,5 Prozent kann man in dieser Dawum-Grafik besonders schön sehen:

2019-08-05

Wahl-O-Matrix-Werte aller Institute, die in den letzten drei Wochen Befragungen durchführten

JFB hatte letzten Freitag schon darauf hingewiesen, dass die AfD die SPD bundesweit überholt hat. Dieser Trend setzt sich weiter fort, denn die drei seither veröffentlichten Befragungen bekräftigen insgesamt diese Entwicklung klar. Ziehen wir nicht nur INSA, sondern alle Institute heran, die – bezogen auf den mittleren Tag der Erhebung – in den letzten drei Wochen Umfragen durchführten, und legen jeweils die neueste zu Grunde,  also 1. Forschungsgruppe Wahlen (Erhebung: 16.07. – 18.07.), 2. GMS (17.07. – 22.07.), 3. YouGov (26.07. – 29.07.), 4. Emnid (25.07. – 31.07.), 5. Infratest dimap (29.07. – 31.07.), 6. Forsa (29.07. – 02.08.) und 7. INSA (02.08. – 05.08.), so kommen wir auf folgende Werte:

  1. CDU/CSU: 26,9 %
  2. GRÜNE: 24,2 %
  3. AfD: 13,4 %
  4. SPD: 12,6 %
  5. FDP: 8,4 %
  6. LINKE: 8,0 %
  7. Sonstige: 6,4 %

2019-08-05

Diese Werte sind zwar weniger aktuell als die taufrischen INSA-Zahlen, dürften aber noch repräsentativer sein, da nicht nur ein Institut, sondern sieben Institute einbezogen wurden und die Werte sich nicht nur auf 1.000 bis 2.500 Befragte stützen, sondern auf über 11.350.

Hierbei ist für die Union ein leicht fallender Trend zu erkennen, für Die Grünen ein fallender, für die AfD ein klar steigender, für die SPD ein fallender und für die FDP sowie Die Linke ein steigender.

Fazit

Die neue GroKo ist und dürfte werden Schwarz-Grün. Die AfD würde nach jetzigem Stand weiterhin die Oppositionsführerin sein respektive werden. Die SPD dagegen schafft es gerade noch so in den zweistelligen Bereich und ist, nachdem sie jahrzehntelang immer die Nr. 1 oder die Nr. 2 war im deutschen Parteienspektrum, inzwischen nur noch die Nr. 4.

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