Die Grünen drohen unter 20 Prozent zu fallen

Von Jürgen Fritz, So. 04. Jul 2020, Titelbild: © JFB

Seit Mai läuft es für die Grünen alles andere als gut. Immer mehr kommt über deren Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock heraus, was tiefe Fragen aufwirft bezüglich ihrer kognitiven Fähigkeiten, aber auch ihrem Charakter und ihrer Glaubwürdigkeit. Jede Woche kommt Neues hinzu. Das färbt auf die gesamte Partei ab, von der sich die letzten zwei Monate 3,1 bis 3,2 Millionen Anhänger abgewendet haben.

Nach Baerbocks Kanzlerkandidatur-Ankündigung ging es für die Grünen steil nach oben, doch dann nahmen Blogger die Dame unter die Lupe

Was sind die Grünen von den weitgehend grün-neomarxistisch dominierten Massenmedien Mitte April nicht alles gelobt worden, wie professionell und toll sie im Gegensatz zu CDU/CSU doch ihre Kanzlerkandidatin nominiert hätten. Dabei war dies wohl nichts anderes als eine Hinterzimmer-Kungelei in der Führungsspitze der Partei, womöglich sogar nur zwischen Baerbock und dem zweiten Bundesvorsitzenden Robert Habeck. Das muss man nicht kritisieren, vieles mag sogar dafür sprechen, dass Führungsgremien solche Fragen lieber ohne die Parteibasis entscheiden. Was dabei herauskommen kann, sah man bei der SPD. Die Hinterzimmerkungelei ist aber natürlich alles andere als basisdemokratisch und Basisdemokratie war einst eines der Ideale der Grünen.

Weit schwerer wiegt aber wohl etwas anderes, nämlich die Frage, was denn nun den Ausschlag gegeben hat für Baerbock und gegen den „Kühemelker“ Habeck, wie die Studien- und Promotionsabbrecherin Baerbock ihren eigenen studiereten und promovierten Co-Vorsitzenden mit sechs Jahren Regierungserfahrung als stellvertretender Ministerpräsident und Landesminister öffentlich darstellte, während er neben ihr saß und während sie sowohl ihr Studium in Deutschland als auch ihre Promotion beides ohne Abschluss abbrach und keinerlei Regierungserfahrung hat, nicht einmal als Dorfbürgermeisterin, geschweige denn als Landrätin, Landesministerin oder gar Ministerpräsidentin oder Bundesministerin.

Ich komm' aus dem Völkerrecht

An der Stelle merkten wohl auch viele Grünen-Anhänger, dass ihre Bundesvorsitzende nicht nur eklatante kognitive und Kompetenz-, sondern auch schwere charakterliche Mängel haben könnte. Dies genau zu erörtern, ist Stoff für einen eigenen Artikel.

Fakt ist, dass die intellektuellen, fachlichen und inzwischen auch klar sichtbaren charakterlichen Mängel der Spitzenkandidatin plus das grüne Chaos im Saarland, wo insbesondere die sexistischen Bundesgrünen einen auf Landesebene demokratisch gewählten Bundestagswahlkandidaten abzusägen versuchen, insbesondere weil er das „falsche Geschlecht“ hat, in den letzten zwei Monate deutlich auf die gesamte Partei abfärben. Diese verliert seit Anfang Mai rund 3,1 bis 3,2 Millionen Anhänger, fällt von 26,7 auf 20 Prozent und droht nun, die 20er-Marke womöglich bald schon zu unterschreiten. Aber schauen wir es uns genauer an.

Zwölf Wochen bis zur Bundestagswahl: So würde Deutschland heute wählen

Angegeben ist für jede Partei der Wahl-O-Matrix-Mittelwert aller Institute, die – bezogen auf den mittleren Tag der Befragung – in den letzten drei Wochen repräsentative Erhebungen durchführten. Aktuell liegen zehn Umfragen von neun verschiedenen großen Meinungsforschungs-Instituten vor, die diese Kriterien erfüllen. INSA veröffentlich inzwischen jede Woche zwei verschiedene Erhebungen, einmal eine reine Online-Befragung von über 2.000 Personen und einmal eine Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von ca. 1.200 bis 1.500 Personen. Aufgeführt ist für jede Partei der niedrigste und der höchste Wert dieser zehn einbezogenen Befragungen (immer nur die aktuellste) sowie fettgedruckt das arithmetische Wahl-O-Matrix-Mittel aller zehn Werte.

  1. CDU/CSU: 2830 % ==> 28,8 %
  2. GRÜNE: 18 – 22 % ==> 20,0 %
  3. SPD: 14 – 17 % ==> 15,5 %
  4. FDP: 10 – 13 % ==> 11,4 %
  5. AfD: 9 – 11 % ==> 10,2 %
  6. LINKE: 68 % ==> 7,1 %
  7. Sonstige: 58 % ==> 7,0 %
2021-07-04

(c) JFB

Erläuterung: Diese Werte sind so zu verstehen, dass es für jede Partei bzw. für jede Bundestagsfraktion ein Fenster gibt, innerhalb dessen sie derzeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit läge. Die aufgeführten Zahlen stellen die Mitte dieses Fensters dar. Kleine Abweichungen von dieser Fenster-Mitte von ein bis zwei Prozent sind also jeweils in beide Richtungen möglich, bei größeren Parteien auch drei Prozent oder etwas mehr, wobei die Wahrscheinlichkeit, je weiter man sich von der Mitte des Fensters weg bewegt, immer mehr abnimmt und zwar drastisch. Abweichungen von deutlich über fünf oder gar zehn Prozent sind daher nahezu ausgeschlossen. Dies läge weit außerhalb des Fensters.

CDU/CSU legen seit Anfang Mai fast 6 Punkte (2,7 Mio. Wähler) zu, die Grünen verlieren fast 7 Punkte (3,1 – 3,2 Mio. Wähler)

Veränderungen der letzten sechs Wochen

Gegenüber dem 28.04.2021 haben sich die Wahl-O-Matrix-Werte wie folgt verändert:

  1. CDU/CSU: + 5,8 %
  2. SPD: + 0,8 %
  3. Sonstige: + 0,7 %
  4. LINKE: + 0,1 %
  5. FDP: – 0,3 %
  6. AfD: – 0,5 %
  7. GRÜNE: – 6,7 %

Die starken Verluste der Grünen haben auch mit dem immensen Ansehensverlust von Annalena Baerbock zu tun

Wie verschiedene Daten zeigen, haben diese starken Verluste der Grünen von 3,1 bis 3,2 Millionen Anhängern maßgeblich auch mit dem enormen Ansehensverlust von Annalena Baerbock zu tun. Lag diese am Anfang noch weit vor Laschet, so etwa bei Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer am 20. April, als Baerbock 17 Punkte vor Laschet lag (sie 32 Prozent, er 15 Prozent), so hat sich das Bild seit Anfang Mai völlig gewandelt.

So liegt Baerbock laut den heute von INSA veröffentlichten Zahlen bei den drei nominierten Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und den Grünen inzwischen auf dem letzten Platz und füllt in den letzten sieben Tage sogar noch weiter zurück:

  1. Armin Laschet (CDU): 18 % (–1)
  2. Olaf Scholz (SPD): 18 % (+1)
  3. Annalena Baerbock (GRÜNE): 14 % (–3)

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Und laut Wahlkreisprognose bekommt Baerbock in der Kanzlerfrage nur noch gut doppelt so viele Stimmen wie Weidel (AfD), nicht viel mehr als Lindner (FDP) und nicht mal halb so viele wie der äußerst schwache CDU-Kandidat Laschet:

  1. Laschet (CDU): 29 %
  2. Scholz (SPD): 26 %
  3. Baerbock (GRÜNE): 13,5 %
  4. Lindner (FDP): 9 %
  5. Weidel (AfD): 6 %
  6. Bartsch (LINKE): 5 %

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Laut einer aktuell von Civey im Auftrag der Augsburger Allgemeine durchgeführten Befragung halten es inzwischen 61 Prozent der Wahlbürger für einen Fehler, dass die Grünen mit Baerbock und nicht mit ihrem Co-Vorsitzenden Habeck als Kanzlerkandidaten in die Bundestagswahl ziehen. Gerade noch 24 Prozent, also nicht mal mehr jeder Vierte, hält die Kandidatur der Studien- und Promotionabbrecherin, womöglich sogar Plagiatorin für richtig.

Die Erhebungen dieser Institute wurden von Wahl-O-Matrix für die Gesamtübersicht ausgewertet

Die zehn Umfragen, welche ausgewertet wurden, waren (Kriterium 1: bezogen auf den mittleren Tag der Befragung nicht älter als drei Wochen, Kriterium 2: von jedem Institut immer nur die jeweils aktuellste, sofern nicht verschiedene Erhebungsmethoden vorlagen, ansonsten von jeder Erhebungsmethode die jeweils aktuellste):

  • GMS, mittlerer Tag der Befragung: 18./19.06.2021, telefonische Befragung von 1.002  zufällig ausgewählten Personen,
  • Forschungsgruppe Wahlen (ZDF-Politbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 23.06.2021, telefonische Befragung von 1.271 zufällig ausgewählten Personen,
  • Ipsos, mittlerer Tag der Befragung: 24.06.2021, Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von 2.002 zufällig ausgewählten Personen,
  • Forsa (RTL/ntv-Trendbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 25.06.2021, telefonische Befragung von 2.501  zufällig ausgewählten Personen,
  • Kantar (BILD am Sonntag), mittlerer Tag der Befragung: 26.06.2021, telefonische Befragung von 1.418 zufällig ausgewählten Personen,
  • INSA (BILD), mittlerer Tag der Befragung: 26./27.06.2021, internetbasierte Befragung von 2.060 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  • YouGov, mittlerer Tag der Befragung: 26./27.06.2021, internetbasierte Befragung von 1.648 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  • Civey (SPIEGEL), mittlerer Tag der Befragung: 26./27.06.2021, netzwerkbasierte Panel-Rekrutierung + Teilnehmerverifizierung + quotierte Stichprobe unverzerrter Antworten + Echtzeitgewichtung, Stichprobe: 9.999 Befragte,
  • Infratest dimap (ARD-DeutschlandTrend), mittlerer Tag der Befragung: 29.06.2021, Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.317 Personen,
  • INSA (BILD am Sonntag), mittlerer Tag der Befragung: 30.06.2021, Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.352 Personen.

Wahl-O-Matrix, Deutschlands führendes Meta-Analyse-Tool (von JFB gegründet), das mit seiner Prognose bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg, wie auch schon bei der NRW-Wahl, mit 0,76 Prozent mittlerer Abweichung erneut näher am Ergebnis lag als sämtliche Umfrageinstitute (in Rheinland-Pfalz am drittnächsten, bei der EU-Wahl ebenfalls am drittnächsten und bei der Bundestagswahl am zweitnächsten) hat damit eine sehr breite Datenbasis von insgesamt 24.570 Befragten.

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