ARD-DeutschlandTrend: Union erstmals seit August vor SPD

Von Jürgen Fritz, Do. 03. Feb 2022, Titelbild: © JFB 

Vor vier Wochen lag die SPD im ARD-DeutschlandTrend (Infratest dimap) noch drei Punkte vor der CDU/CSU. Doch innerhalb von nur einem Monat hat sich das Bild völlig gedreht. Einen wahren Absturz in der Politikerzufriedenheit erlebt Olaf Scholz, der um 17 Punkte einbricht, während Friedrich Merz am meisten von allen zulegen kann.

Massive Verluste für die SPD, deutliche Zugewinne für CDU/CSU

Innerhalb von nur vier Wochen verliert die SPD im ARD-DeutschlandTrend, ermittelt vom 31. Januar bis 2. Februar 2022 von Infratest dimap (1.339 repräsentativ Befragte), 1,8 bis 1,9 Millionen Wähler und fällt von 26 auf 22 Prozent.

Genau umgekehrt kann die Union um vier Punkte zulegen und steigt von 23 auf 27 Prozent. Damit liegen CDU/CSU erstmals seit August 2021 wieder vor der SPD. Bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 war die SPD auf 25,7 Prozent gekommen, was ihr erlaubte den Bundeskanzler zu stellen, da die Union nur bei 24,1 Prozent landete.

FDP fällt hinter die AfD zurück

Der eine Regierungspartner der SPD, Die Grünen, können sich bei 16 Prozent stabil halten (Bundestagswahl: 14,8 Prozent), der andere Regierungspartner, die FDP, verliert aber ebenfalls und fällt von 11 auf 10 Prozent zurück (Bundestagswahl: 11,5 Prozent), liegt damit nun hinter der AfD, die von 11 auf 12 Prozent steigt (Bundestagswahl: 10,3 Prozent).

Bei der SED-Nachfolgerin Die Linke und bei den sonstigen Parteien gibt es keine Veränderung. Die Linke bleibt bei 5 Prozent (Bundestagswahl: 4,9 Prozent), die Sonstigen bei 8 Prozent (Bundestagswahl: 8,7 Prozent).

2022-02-03

(c) JFB

Politikerzufriedenheit: Völliger Absturz von Scholz, Merz legt am meisten zu

Den größten Absturz erlebt in der Politikerzufriedenheit Olaf Scholz. Der Kanzler verliert innerhalb von nur vier Wochen sage und schreibe 17 Punkte, fällt von 60 auf 43. Drastische Verluste sehen wir auch bei den beiden grünen Bundesministern Cem Özdemir (Landwirtschaft) und Robert Habeck (Wirtschaft und Energie), die beide jeweils neun Punkte einbüßen: Özdemir von 53 auf 44, Habeck von 48 auf 39.

Um vier Punkte zulegen können dagegen die Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) von 32 auf 36 und die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht von 20 auf 24. Den größten Zugewinn erzielt aber der neue CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, der von 32 auf 37 steigt (plus fünf).

Die drei unbeliebtesten Spitzenpolitiker sind der Co-Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag Dietmar Bartsch: 17 Prozent (−1), der FDP-Bundesjustizminister Marco Buschmann: 14 Prozent (−2) und die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Alice Weidel mit ebenfalls 14 Prozent (+2).

  1. Karl Lauterbach: 59 % (−7)
  2. Cem Özdemir: 44 % (−9)
  3. Christian Lindner: 43 % (−6)
  4. Olaf Scholz: 43 % (−17)
  5. Robert Habeck: 39 % (−9)
  6. Friedrich Merz: 37 % (+5)
  7. Annalena Baerbock: 36 % (+4)
  8. Christine Lambrecht: 24 % (+4)
  9. Dietmar Bartsch: 17 % (−1)
  10. Marco Buschmann: 14 % (−2)
  11. Alice Weidel: 14 % (+2) 

P.S.: Der Trend setzt sich auch bei Wahlkreisprognose fort

Am Donnerstagabend ist eine weitere aktuelle Umfrage von Wahlkreisprognose erschienen. Der Trend, den wir schon bei YouGov, INSA, Forsa und ARD-DeutschlandTrend (Infratest dimap) gesehen haben, setzt sich auch bei Wahlkreisprognose fort: Die Union hat die SPD, die im Oktober acht Punkte vorne lag, nicht nur eingeholt, CDU/CSU ziehen sogar an ihr vorbei, bei WKP sogar weit. Jede Erhebung hat natürlich immer Messfehler, ist nie ganz exakt, weil ja auf alle Wähler hochgerechnet werden muss, aber dieser Trend ist ganz klar und eindeutig.

Der Regierungspartner FDP, der bei der Bundestagswahl am 26. September auf 11,5 Prozent kam und dann im Oktober sogar auf fast 15 Prozent gestiegen war, droht ebenfalls völlig einzubrechen. Man fragt sich schon jetzt, wie lange diese Ampelkoalition wohl halten wird. Auf Sand gebaut?

2022-02-03

(c) JFB

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