Neuer Tiefpunkt für CDU/CSU im ARD-DeutschlandTrend – AfD auf Allzeithoch

Von Jürgen Fritz, Fr. 21. Sep 2018

Die Ereignisse um Verfassungsschutzpräsident Maaßen, der die gesamte linksextremistisch verseuchte Lügenpresse und die Altparteien bis hinauf direkt ins Kanzleramt bloß stellte, indem er die Berichte über die Ereignisse in Chemnitz als Manipulation und gigantisches Ablenkungsmanöver von der Ermordung eines Deutschen wahrscheinlich durch die Hände von kulturfremden Immigranten andeutete, scheinen nun auch im Wählerwillen Wirkung zu zeitigen. Die Union fällt auf den niedrigsten Stand, den der ARD-DeutschlandTrend jemals auswies, die SPD auf den zweitniedrigsten. Die AfD steigt dagegen auf den höchsten Wert, den überhaupt jemals ein Institut ermittelte.

Vor drei Jahren stand die Union bei 42 Prozent, knapp vor der absoluten Mehrheit

Der niedrigste CDU/CSU-Wert, den die ARD in ihrem DeutschlandTrend bislang jemals ermittelte, war 29 Prozent. Zustimmungsraten von unter 30 Prozent wären bis vor drei Jahren absolut undenkbar gewesen. Damals, im September 2015 – bis zu Merkels Weigerung der Schließung der Außengrenzen, obwohl der Chef der Bundespolizei darauf drängte -, lag die Union noch bei 42 Prozent.

Einige träumten sogar von der absoluten Mehrheit und einer CDU/CSU-Alleinregierung, was nicht unrealistisch war. Denn sowohl die AfD als auch die FDP lagen damals bei circa 4 Prozent, also unter der Fünfprozenthürde, und weitere fünf Prozent entfielen auf sonstige Kleinparteien, so dass bereits ca. 43,5 Prozent für eine absolute Mehrheit der Sitze im Deutschen Bundestag gereicht hätten. Bei 42 Prozent standen CDU/CSU und der Trend schien weiter nach oben zu zeigen, weiter in Richtung Alleinregierung. Das hatte selbst Konrad Adenauer, der im ZDF mal zum größten Deutschen aller Zeiten gewählt wurde, nur ein einziges Mal geschafft.

In den Wochen vor September 2015 versuchte Seehofer in mehreren Gesprächen Merkel von der Machbarkeit einer Unions-Alleinregierung zu überzeugen. Was in Bayern seit Jahrzehnten fast immer klappte, wäre jetzt auch deutschlandweit möglich. Doch Merkel stieg auf Seehofers Gedankenspiele nicht ein, ja fast schien es, als würden sie solche Vorstellungen erschrecken. Regieren nur mit der CSU, ohne die SPD, ohne die FDP? Nein, die ewige Kanzlerin hatte – darauf deutet sehr viel hin – schon lange ganz andere Pläne: eine schwarz-grüne Regierung.

Denn Die Grünen standen damals bei ca. 11 bis 12 Prozent. 42 + 11 oder 12 ergab 53 bis 54 Prozent, eine satte Mehrheit. Seit Jahren hatte Merkel die CDU inhaltlich immer näher an die Grünen herangeführt. Manche sagen, im Grunde sei Merkel immer eine Grüne gewesen, schon 1989/90, die nur deswegen in der CDU landete, weil sie dort – zunächst über Beziehungen – am schnellsten den Aufstieg an die Spitze schaffen konnte. Außerdem kann man als Grüne keine Kanzlerin werden und selbst als SPD-lerin wird das längst immer schwieriger.

Der Umdenkprozess der geistig extrem trägen Bevölkerung geht zwar nur langsam voran, verstetigt sich aber immer mehr

Manche sprechen gar von einem U-Boot, das so quasi unter der Wasseroberfläche in die CDU hineinschipperte, um sie dann in den nächsten Jahrzehnten immer mehr umzubauen. Wie dem auch sei, die CDU hat sich in der Nach-Kohl-Ära fundamental gewandelt, ist im Grunde kaum noch wiederzuerkennen. Dies ist einer der Gründe für den unvergleichlichen Aufstieg der AfD, der alles in den Schatten stellt, was es jemals gab, auch die Erfolgsgeschichte der Grünen, die seit 1983 ununterbrochen im Deutschen Bundestag vertreten sind. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass schon Helmut Kohl die Einführung des Euro in Deutschland vorantrieb wie kaum ein anderer und die AfD im Grunde primär als Opposition gegen den Euro entstand und das mit guten Gründen!

Doch das Schwerpunktthema der AfD wie auch Deutschlands und Europas wandelte sich seit diesem ominösen September 2015, als Merkel und ihr gesamtes schwarz-rotes Kabinett nicht den Mut fand respektive sich weigerte, den schon bereit stehenden Polizeieinheiten, die aus ganz Deutschland an die Südgrenze transportiert worden waren, den Befehl zu erteilen, die deutschen Außengrenzen endlich zu schließen und streng zu kontrollieren, wer hereingelassen wird und wer nicht. Seither hat sich alles geändert.

Im Grunde sind alle anderen Themen ab diesem Moment ins zweite, dritte oder vierte Glied gerückt, auch wenn die Altparteien und die von ihnen durchsetzten Massenmedien immer wieder versuchen, anderes zu suggerieren. Wenn ein Schiff den Bauch aufgeschlitzt bekommt und das Wasser bereits massiv einströmt, ist es müßig, sich darüber zu unterhalten, ob man den Speiseplan oder das abendliche Musikprogramm nicht etwas auffrischen könnte.

Für einen Großteil der Bevölkerung, der von den unteren Decks, welche bereits voll laufen, nichts mitbekommt, nichts mitbekommen will oder das, was er sieht, permanent schönzureden versucht, hat das völlige Versagen der Kapitänin und all ihrer Offiziere nach wie vor keinerlei Auswirkung auf sein Wahlverhalten, doch diejenigen, die sich nicht vollkommen von Realität und logischem Denken abgekoppelt haben, werden immer mehr – langsam zwar, im Grunde viel zu langsam, aber doch stetig.

SPD fast, Union ganz auf Allzeittief, AfD dagegen auf neuem Rekordhoch

Von den 42 Prozent, die die Union vor drei Jahren hatte, hat sie nunmehr ein Drittel verloren. Im heute veröffentlichten ARD-DeutschlandTrend, ermittelt von Infratest dimap kämen CDU und CSU zusammen bei Bundestagswahlen gerade noch auf 28 Prozent. Einen solch niedrigen Wert wies Infratest dimap noch niemals für die Union aus. Und auch ihr Koalitionspartner, die SPD, verliert einen Punkt und fällt auf 17 Prozent. Nur ein einziges Mal, Mitte Februar, ermittelte der ARD-DeutschlandTrend einen niedrigeren SPD-Wert (damals waren es 16 Prozent).

Ganz anders dagegen die AfD, die von 16 auf 18 Prozent steigt, damit zum einen die SPD erstmals auch im ARD-DeutschlandTrend überholt (Ende Juni hatte die SPD noch fünf Punkte Vorsprung), zum anderen erreicht die AfD damit den höchsten Wert, den überhaupt je ein Institut ermittelte. Bei INSA liegt sie derzeit bei 17,5 Prozent, was der bisherige Höhepunkt war.

ARD-DeutschlandTrend vom 21.09.2018

Infratest dimap befragte vom 17.09. (Mo.) bis 19.09. (Mi.) 1.035 Wahlberechtigte in einer repräsentativen Zufallsauswahl per Telefon (sowohl über Festnetz als auch Mobilfunk) und gewichtete die ermittelten Zahlen nach soziodemografischen Merkmalen. Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle einer Erhebung mit 1.000 Befragten bei großen Parteien rund 3 Prozentpunkte, bei kleinen Parteien etwa 1 Punkt. Hier die Ergebnisse (in Klammern die Veränderung zum letzten ARD-DetuschlandTrend von vor zwei Wochen):

  1. CDU/CSU: 28 % (– 1)
  2. AfD: 18 % (+ 2)
  3. SPD: 17 % (– 1)
  4. GRÜNE: 15 % (+ 1)
  5. LINKE: 10 %
  6. FDP: 9 % (+ 1)
  7. Sonstige: 3 % (– 2)

2018-09-21

Seehofer als Innenminister

Gefragt hat Infratest dimap diese Woche auch: „Ist Horst Seehofer eine gute Besetzung als Innen-, Bau- und Heimatminister?“ Und so antworteten die Befragten:

  • Ja, er ist ein gute Besetzung: 28 % (– 11)
  • Nein, er ist keine gute Besetzung: 59 % (+ 8)

Interessanter aber ist die Bewertung, wie die Anhänger der einzelnen Parteien Seehofer als gute oder schlechte Besetzung für sein Ministerium ansehen:

  1. AfD: 6133 (gute Besetzung – keine gute Besetzung)
  2. CDU/CSU: 3164
  3. FDP: 2769
  4. SPD: 1185
  5. GRÜNE: 987
  6. LINKE: 892

Hier sind gleich mehrere Dinge bemerkenswert. Über 90 Prozent der Linkspartei-Anhänger und über 85 Prozent der Grünen- und Sozi-Anhänger würden Seehofer gerne weg haben und sogar rund zwei Drittel der Unionswähler. Am beliebtesten ist Seehofer bei den AfD-Wählern. Vielleicht sollte er ja auf seine alten Tage noch einen Parteiwechsel in Erwägung ziehen.

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Titelbild: YouTube-Screenshot

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