Die fünf Bücher des Jahres 2018

Von Jürgen Fritz, Sa. 08. Dez 2018

Das Jahr neigt sich langsam seinem Ende zu. Eine gute Gelegenheit, einen Blick zurückzuwerfen, welches die Neuerscheinungen des Jahres im Büchermarkt waren, zumal wenige Wochen vor Heiligabend dem ein oder anderen vielleicht noch Ideen für Weihnachtsgeschenke respektive Tipps für die Lektüre zwischen den Jahren willkommen sind. Hier also meine persönlichen Top-Five des Jahres 2018.

Vorbemerkung

Die hier fünf ausgewählten Bücher sind nicht aus der Gattung der Belletristik (Fiktionale bzw. Unterhaltungsliteratur: Drama, Lyrik, Epik), sondern ausschließlich aus der Gattung der Sachbücher und hier mehr aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Zeitgeschehen, weniger aus dem Bereich Philosophie, Kultur etc. Dabei ist die Reihenfolge nicht als ein Ranking im Sinne von am meisten empfehlenswert, am zweitmeisten empfehlenswert … anzusehen, sondern bezieht sich auf den jeweiligen Zeitpunkt der Erscheinung des Buches. Fangen wir also an mit einer herausragenden Neuerscheinung des ersten Quartals 2018.

1. Nationalmasochismus von Martin Lichtmesz, Michael Ley u.a.

Im März kam dieses sehr interessante Buch heraus, welches sich einem, wie ich meine, der Schlüsselthemen widmet, nämlich der Frage: Was stimmt mit uns Deutschen nicht? Warum haben wir so wenig Nationalstolz, ja auch nicht einmal mehr ein Nationalselbstbewusstsein?  Martin Lichtmesz und Michael Ley versammeln hier als Herausgeber dieses Sammelbandes weitere namhafte Autoren, wie: Michael Mannheimer, Caroline Sommerfeld, Tilman Nagel, Michael Klonovsky, Siegfried Gerlich und Andreas Unterberger zu einem sehr lesenswerten und tiefere Einsichten vermittelnden Werk.

Die Frage nach dem »Selbsterhalt« der Deutschen als Volk hat sich seit der »Flüchtlingskrise« auf eine Weise zugespitzt, die zumindest Teile dieses Volkes aus seiner Gleichgültigkeit und Blindheit geweckt hat. Ist das ein letztes Aufbäumen oder der Beginn einer identitätsbewußten Wende? Rolf Peter Sieferle sprach angesichts der deutschen Politik der vorbehaltslos offenen Grenzen im Namen eines blinden, verabsolutierten Humanitarismus von einem »Volk von Geisterfahrern«, das einer irrationalen »Politik des Verschwindens« verfallen sei. Doch man kann sogar einen Schritt weitergehen: Es gibt eine linksliberale Lust an dieser Politik des Verschwindens, und diese gründliche »masochistische« Durchdringung der Gesellschaft von bürgerlich-konservativer CDU bis linksextremer Antifa ist gleichsam zur zweiten Natur der Deutschen geworden.

Die Stoßrichtung dieses Buch liegt damit auf der Hand: die Deutschen von ihrer lustvollen und vor allem neurotischen Selbstinfragestellung zu befreien.

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März 2018, Antaios Verlag, 248 Seiten, Preis: 19,00 EUR

2. Siegen oder vom Verlust der Selbstbehauptung von Parviz Amoghli und Alexander Meschnig

Im Mail erschien dieses Buch von Amoghli und Meschnig, das sich einem weiteren Schlüsselthema widmet: Sieg und Niederlage. „Die abendländische Geschichtsschreibung beginnt mit einem großen Krieg“ konstatieren die beiden Autoren gleich im ersten Satz des Buches, um dann dem Siegen selbst auf den Grund zu gehen. „Zu siegen setzt voraus, dass es überhaupt eine Unterscheidung zwischen einem ‚Wir‘ und einem ‚Sie‘ gibt.“ Genau das aber wird inzwischen negiert. Sieg und Niederlage geben der Geschichte aber erst ihre Gestalt. Besonders Siege stärken die kollektive Identität und prägen das Selbstbild eines Gemeinwesens. Als positive historische Bezugspunkte gewährleisten sie die gesellschaftliche Integration. Auch wenn es häufig die Verlierer sind, die aus der Geschichte lernen, während die Sieger sie schreiben, bleibt die Fähigkeit zu siegen das Mittel zum Fortbestand eines jeden Staatswesens.

Dabei ist der Krieg nicht nur „Vater aller Dinge“, sondern Richter über Gewinner und Verlierer. In militärischen Konflikten hat der Sieg strategische, organisatorische, wirtschaftliche und nicht zuletzt mentale Gründe. Oft sind es der Wille zur Selbstbehauptung und Opferbereitschaft, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Die Verheerungen des 20. Jahrhunderts, zuletzt der Zweite Weltkrieg, haben diese mentale Disposition in der westlichen Welt geschwächt, wenn nicht gänzlich aufgelöst. Besonders in Deutschland haben Pazifismus und moralischer Universalismus zu einem tiefsitzenden Verdacht gegenüber jeder Form der Selbstbehauptung geführt. Die Unterscheidung zwischen Freund und Feind, zwischen Eigenem und Fremdem, sind inzwischen restlos diskreditiert.

Parviz Amoghlis und Alexander Meschnigs Studie konfrontiert uns mit dem historisch bedingten Verlust des Willens zur Selbstbehauptung. Die Autoren zeigen, dass die postheroische Gesellschaft unvereinbar ist mit den Folgen globaler Entwicklungen. Ein exorbitanter Bevölkerungsüberschuss und das Erstarken des islamischen Fundamentalismus haben eine destruktive Dynamik entfaltet, die uns längst erreicht hat. Erst wenn die Fähigkeit zu „siegen“ zurückerlangt und Selbstgewissheit darüber gewonnen wird, was es zu verteidigen gilt, können die absehbaren globalen Herausforderungen bestanden werden. Doch Amoghlis und Meschnigs Befund legt nahe, daß wir nicht einmal mehr verlieren können.

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Mai 2018, Manuscriptum Verlag, 177 Seiten, Preis: 18,90 EUR

3. Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim – Über die Unvereinbarkeit des Islam mit unserer Kultur von Laila Mirzo

Im September veröffentlichte dann die in Syrien geborene Islamkritikerin Laila Mirzo  eine ganz exzellente Islamstudie, die zugleich eine hervorragende Einführung ins Thema darstellt. Mirzo geht der Schlüsselfrage nicht wie so viele andere aus dem Weg, sondern fragt explizit: Passt der Islam zu Europa? Passt er zu Rechtsstaatlichkeit und Humanismus? Sie beleuchtet die Stellung der Frau im Islam, geht der Frage nach ob das Schreckgespenst der Islamisierung wirklich nur reine Hysterie oder doch eine ganz reale Bedrohung darstellt, beleuchtet die Gewaltideologie des Dschihad, geht auf die Interessenkonflikte ein, die unweigerlich entstehen, wenn solche Ideologien importiert werden und kommt schließlich zu dem Ergebnis: Nur ein schlechter Muslim ist ein guter Muslim.

Laila Mirzo zeigt in ihrer brisanten Schrift: Muslime, die sich für eine orthodoxe Auslegung des Korans entscheiden, stellen eine große Gefahr für eine liberale Gesellschaft dar. Von der Intoleranz gegenüber Nichtmuslimen bis zur islamischen Judenfeindlichkeit, vom religiös motivierten Ehrenmord bis zur Verfolgung Homosexueller, von der Unterdrückung der Frau bis zur Gewaltideologie des Dschihad – dieses Buch analysiert die gegenwärtigen Probleme des Islam und führt sie auf den Kern seiner Lehre zurück.

Was dieses Buch von vielen anderen sogenannter „Islamwissenschaftler“ abhebt, ist, dass die Autorin sich wagt, Dinge klar auszusprechen, die andere bestenfalls sich anzudeuten trauen, wenn sie nicht gar die islamische Weltanschauung verherrlichen oder schönreden. Laila Mirzos Fazit lautet: Am Ende droht anstelle einer notwendigen Säkularisierung die islamische Kulturrevolution mitten in Europa.

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September 2018, Riva Verlag, 256 Seiten, Preis: 19,99 EUR

4. Die Wiedergutmacher von Raymond Unger

Ebenfalls im September erschien Raymond Ungers drittes Buch, in dem der Autor ebenfalls der Frage nachgeht, was mit uns nicht stimmt. Auch Unter taucht in unsere Psyche ein und zwar noch tiefer als die anderen, um freizulegen, wo und wann hier etwas grundlegend schief gelaufen ist und versucht herauszufinden was genau. Dabei arbeitet er insbesondere heraus: „Die ‚mächtigste Frau der Welt‘ hat ihre Macht nur, weil sie ihr von einem ganz bestimmten Babyboomer-Typus in Medien, Politik und Kultur verliehen wird. Und dieser Typus wird unsere Gesellschaft auch lange Zeit nach der Ära Merkel prägen.“

Diese Babyboomer bzw. Kriegsenkel „sind nämlich lediglich das kollektive Äquivalent einer bipolaren Störung, der manischen Depression. Ein übertriebenes In-Sack-und-Asche-gehen schlägt irgendwann ins Gegenteil um.“ Und Ungers These lautet: „Dass nämlich beide Varianten eines ganz sicher nicht sind: erwachsen.“ Der Autor kommt mithin zu ähnlichen Ergebnissen wie ich in meinem berühmt gewordenen Artikel Warum Sie mit psychopathologisch gestörten grün-linken Gutmenschen nicht diskutieren sollten und stellt fest, womit wir es hier zu tun haben: mit „kollektiver Infantilität“.

Raymond Unger zeigt auf, wie es dazu kam, wie eine misslungene Triangulierung zu einem Mutterkomplex führte, wie durch die Abwesenheit der Väter ein Kronprinzeffekt entstehen konnte. Nachdem er einige psychologische Grundlagen gelegt hat, zeigt er dann, was eigentlich speziell ab dem Sommer 2015 einsetzte: „Mit einer schwachen und stets nach der öffentlichen Meinung schielenden Kanzlerin war Deutschland an seiner schwächsten Stelle überrumpelt worden: der großen Scham über seine Geschichte.“

Der Autor erklärt, wie die Zensur funktioniert, und vieles andere mehr: „Zensur geschieht zunächst ganz ‚freiwillig‘ und wie von selbst. Sofern man über die mediale Infrastruktur verfügt, die gewünschte Konsensmeinung vorzugeben, schließen sich in der Regel die freischaffenden Kultureliten aus eigenem Antrieb an; alles andere wäre ökonomischer Selbstmord.“ Und dabei haben wir längst ein höchst besorgniserregendes Stadium erreicht: „Die Journalisten kontrollieren nicht mehr das Handeln der Politik, sie kontrollieren das Denken der Bürger.“ 

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September 2018, Europa Verlag, 416 Seiten, Preis: 24,90 EUR

5. Wir sind noch mehr: Deutschland in Aufruhr von H. Vollenweider, H. Schrang, V. Lengsfeld, D. Berger, P. Paulsen, J. Fritz u.a.

Pünktlich zum Jahresabschluss erschien dann am 1. Dezember ein Werk, das es in dieser Form wohl noch nicht gab. Auf Initiative von Hanno Vollenweider (Herausgeber) taten sich 21 Autoren, die mit zu den führenden der Freien Medien gehören, zusammen, um ein gemeinsames Buch vorzulegen. Dabei handelt es sich, wenn man es kurz auf den Punkt bringen möchte, um einen Aufruf zur Verteidigung der Demokratie und Meinungsfreiheit.

Mit dabei sind: Hanno Vollenweider (Hrsg.), Heiko Schrang, Vera Lengsfeld, David Berger, Petra Paulsen, Jürgen Fritz, Michael Stürzenberger, Ramin Peymani, Imad Karim, Thomas Bachheimer, Marcus Franz, Thomas Böhm, Roger Letsch, Peter Helmes, Niki Vogt, Charles Krüger, Christian Jung, Wolfgang van de Rydt, John James, Naomi Seibt und Friedemann Wehr.

Die Autoren widmen sich hierbei einer ganzen Reihe von Themen, unter anderem den Vorfällen von Chemnitz. Denn hier zeigte, wenn Sie mir diesen Ausdruck gestatten, das System unmissverständlich: „Wenn du es wagen solltest, den allein gültigen Narrativ in diesem Land anzutasten,  nämlich den den linken, dann wird man dich mit allen Mitteln bekämpfen!“ Denn: „Es ging ihnen um die Deutungshoheit in diesem Land, um eine Machtdemonstration dieses längst schon halb- und dreiviertel-totalitären Regimes und um ein Signal an alle wichtigen und unwichtigen Beamten in diesem Land: Leg dich nicht mit uns an!“

Weitere große Themen, die behandelt werden sind: der sukzessive Abbau von Demokratie, der Weg in ein EU-Imperium, dann als ein großes Schwerpunktthema Massenmigration und Migrantenkriminalität sowie Leitkultur und Nationalismus, Islamkritik, Zensur sowie wirtschaftliche Themen bis hin zum Bargeldverbot. So kam ein ca. 500-seitiges Gesamtwerk zustande, welches das Zeug haben dürfte, zum Bestseller zu avancieren.

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Dezember 2018, Macht-steuert-Wissen Verlag, 510 Seiten, Preis: 24,90 EUR

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Titelbild: Pixabay, CC0 Creative Commons

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