Grüne fallen erstmals seit Mai unter 20 Prozent

Von Jürgen Fritz, So. 25. Sep 2022, Titelbild: © JFB

Bei der Bundestagswahl heute vor 52 Wochen kamen Die Grünen auf 14,8 Prozent. Anschließend stiegen sie schnell wieder über 15, dann über 20, im August über 23 Prozent. Nun fallen sie erstmals wieder unter die 20 Prozent-Marke. Die drei Ampelparteien kämen heute nur noch auf ca. 45,7 Prozent. Klare Nr. 1 wäre jetzt die Union.

Ampel ohne Mehrheit, Grüne unter 20 Prozent

Angegeben ist für jede Partei der Wahl-O-Matrix-Mittelwert aller Institute, die – bezogen auf den mittleren Tag der Befragung – in den letzten drei Wochen repräsentative Erhebungen durchführten. Aktuell liegen elf Umfragen von zehn verschiedenen großen Meinungsforschungsinstituten vor, die diese Kriterien erfüllen. INSA veröffentlicht inzwischen jede Woche zwei verschiedene Erhebungen, einmal eine reine Online-Befragung von ca 2.000 bis 2.200 Personen und einmal eine Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von ca. 1.200 bis 1.700 Personen. Aufgeführt ist für jede Partei der niedrigste und der höchste Wert dieser elf einbezogenen Befragungen (immer nur die aktuellste) sowie fettgedruckt das arithmetische Wahl-O-Matrix-Mittel aller elf Werte (in Klammer die Veränderung zur Vorwoche):

  1. CDU/CSU: 26 – 30 % ==> 28,1 % (+0,4)
  2. GRÜNE: 18 – 23 % ==> 19,9 % (–0,4)
  3. SPD: 16 – 22 % ==> 18,8 % (–)
  4. AfD: 11 – 14 % ==> 13,3 % (+0,2)
  5. FDP: 68 % ==> 7,0 % (+0,1)
  6. LINKE: 4 – 7 % ==> 5,1 % (–0,4)
  7. Sonstige: 5,59 % ==> 7,7 % (–)

Alle Werte gerundet auf eine Stelle nach dem Komma, so dass die Gesamtsumme auch 99,9 oder 100,1 Prozent sein kann.

2022-09-25

(c) JFB

Union seit Monaten die mit Abstand stärkste politische Kraft

Das bedeutet, die Ampelkoalition aus SPD, Grüne und FDP hat ein Jahr nach der Bundestagswahl keine (klare) Mehrheit mehr in der Bevölkerung. Alle drei Parteien zusammen kämen derzeit nur auf ca. 45,7 Prozent, die drei Oppositionsparteien zusammen auf ca. 46,5 Prozent. Die mit Abstand stärkste politische Kraft ist seit Monaten die Union, die ihren Vorsprung zunehmend weiter ausbauen kann.

Erläuterung

Diese Werte sind so zu verstehen, dass es für jede Partei bzw. für jede Bundestagsfraktion ein Fenster gibt, innerhalb dessen sie derzeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit läge. Die aufgeführten Zahlen stellen die Mitte dieses Fensters dar. Kleine Abweichungen von dieser Fenster-Mitte von ein bis zwei Prozent sind also jeweils in beide Richtungen möglich, bei größeren Parteien auch drei Prozent oder etwas mehr, wobei die Wahrscheinlichkeit, je weiter man sich von der Mitte des Fensters weg bewegt, immer mehr abnimmt und zwar drastisch. Abweichungen von deutlich über fünf oder gar zehn Prozent sind daher nahezu ausgeschlossen. Dies läge weit außerhalb des Fensters.

Dabei sind diese Angaben selbstverständlich keine Zukunftsprognosen, wie die Wähler in einigen Monaten oder Jahren votieren werden, sondern wie sie heute votieren würden (empirische Erfassung der Gegenwart).

Die Erhebungen dieser Institute wurden ausgewertet

Die elf Umfragen, welche ausgewertet wurden, waren (Kriterium 1: bezogen auf den mittleren Tag der Befragung nicht älter als drei Wochen, Kriterium 2: von jedem Institut immer nur die jeweils aktuellste, sofern nicht verschiedene Erhebungsmethoden vorlagen, ansonsten von jeder Erhebungsmethode die jeweils aktuellste):

  1. Forschungsgruppe Wahlen (ZDF-Politbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 07.09.2022, telefonische Befragung von 1.299 zufällig ausgewählten Personen,
  2. Allensbach (FAZ), mittlerer Tag der Befragung: 07./08.09.2021, persönlich-mündliche Befragung von 1.030 nach Quotenvorgaben ausgewählten Personen,
  3. YouGov, mittlerer Tag der Befragung: 11.09.2022, internetbasierte Befragung von 1.635 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  4. Infratest dimap (ARD-DeutschlandTrend), mittlerer Tag der Befragung: 13./14.09.2022, Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.224 Personen
  5. Forsa (RTL/ntv-Trendbarometer), mittlerer Tag der Befragung: 16.09.2022, telefonische Befragung von 2.506 zufällig ausgewählten Personen,
  6. GMS, mittlerer Tag der Befragung: 17.09.2022, telefonische Befragung von 1.003 zufällig ausgewählten Personen,
  7. Kantar/Emnid (FOCUS), mittlerer Tag der Befragung: 17.09.2022, telefonische Befragung von 1.444 zufällig ausgewählten Personen,
  8. INSA (BILD), mittlerer Tag der Befragung: 17./18.09.2022, internetbasierte Befragung von 2.080 gezielt ausgewählten Mitgliedern einer Personengruppe (Befragten-Pool),
  9. Wahlkreisprognose, mittlerer Tag der Befragung: 21.09.2022, Befragung von 1.700 Personen via Online Panel,
  10. INSA (BILD am Sonntag), mittlerer Tag der Befragung: 21.08.2022, Mix–Befragung per Telefon und per Online-Panel von 1.255 Personen,
  11. Civey (SPIEGEL) vom 25.09.2022, 10 Uhr, mittlerer Tag der Befragung: 21./22.09.2022, Stichprobengröße: 10.002, stellvertretend für die Grundgesamtheit (volljährige Bundesbürger) in der Stichprobe zur Berechnung des repräsentativen Ergebnisses berücksichtigt wurden.

Wahl-O-Matrix, Deutschlands führendes Meta-Analyse-Tool (von JFB gegründet), das mit seiner Prognose bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg, wie auch schon bei der NRW-Wahl, mit 0,76 Prozent mittlerer Abweichung erneut näher am Ergebnis lag als sämtliche Umfrageinstitute (in Rheinland-Pfalz am drittnächsten, bei der EU-Wahl ebenfalls am drittnächsten und bei der Bundestagswahl 2017 am zweitnächsten und bei der Bundestagswahl 2021 zusammen mit Allensbach am nächsten von allen) hat damit eine breite Datenbasis von insgesamt 24.968 Befragten.

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