Baerbock bricht immer mehr ein

Von Jürgen Fritz, Mi. 21. Jul 2021, Titelbild: RTL/ntv-Trendbarometer

Plädierten im April noch 32 Prozent für Annalena Baerbock als Bundeskanzlerin, so sind es drei Monate später nur noch 17 Prozent. Die Bürger schreiben ihr weder Problemlösekompetenz noch Glaubwürdigkeit oder Sachverstand zu. 70 Prozent sagen bereits: Baerbock ist ungeeignet. Im direkten Duell würde sie sowohl gegen Scholz als auch gegen Laschet haushoch verlieren. Sie hat inzwischen das geringste Ansehen aller Spitzenpolitiker in Deutschland.

Baerbock fällt im RTL/ntv-Trendbarometer in der Kanzlerfrage immer und immer weiter, in nur drei Monaten von 32 auf 17 Prozent

Es hatte so gut angefangen für Annalena Baerbock. Die ersten Tage nach ihrer Nominierung zur ersten grünen Kanzlerkandidatin waren viele überglücklich mit ihr, vor allem in den M-Medien. Doch dann änderte sich das Bild ab Mai von Woche zu Woche immer mehr zu ihren Ungunsten und hat inzwischen erschreckende Ausmaße angenommen, was sich auch in den Zahlen ganz konkret niederschlägt.

So sah das am 20. April im RTL/ntv-Trendbarometer, erhoben von Forsa, noch aus: Baerbock hatte in der Kanzlerfrage mit 32 Prozent mehr als doppelt so hohe Zustimmungswerte in der deutschen Bevölkerung wie Laschet und Scholz, die beide nur auf 15 Prozent kam. Insofern konnten die Grünen, zumal diese Ende April im Mittel aller Umfragen auf 26 bis 27 Prozent stiegen und CDU/CSU erstmals klar hinter sich ließen, sich tatsächlich berechtigte Hoffnungen machen, zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik den oder die Kanzlerin zu stellen.

Doch schon Anfang Mai, nachdem er insbesondere auch von den M-Medien inszenierte Hype ein wenig nachließ, ließen auch die Zustimmungswerte von Baerbock ein klein wenig nach, wenn auch noch nicht viel. Baerbock fiel von 32 auf 31 Prozent, Laschet stieg von 15 auf 17.

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RTL/ntv-Trendbarometer

Dann aber kam bis Anfang Juni der große Einbruch: Baerbock fiel von 31 auf nun 21 Prozent zurück, Laschet stieg dagegen von 17 auf 20 Prozent:

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RTL/ntv-Trendbarometer

Und von diesem Einbruch hat Baerbock sich nie wieder erholt, bis heute nicht. Im Gegenteil, von Woche zu Woche wurden ihre Werte immer noch schlechter. Mitte Juni lag sie nur noch bei 20 Prozent, Laschet, der ja nun wirklich äußerst schwacher Unions-Kanzlerkandidat ist, bei 23 Prozent und damit erstmals vor der Grünen-Bundesvorsitzenden:

Bis Anfang Juli ging es dann für Baerbock erstmals sogar unter 20 Prozent, nämlich auf 19, und Laschet konnte sich nun deutlicher von ihr absetzen, lag jetzt 6 Punkte vor ihr:

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RTL/ntv-Trendbarometer

Und so sieht es aktuell aus: Laschet verliert nun – bedingt wahrscheinlich durch sein äußerst inadäquaten Auftritt mitten im Krisengebiet der Hochwasserkatastrophe – erstmal an Zustimmung in der Bevölkerung in der Kanzlerfrage, fällt von 25 auf 23 Prozent. Im Grunde ein miserabler Wert für einen CDU/CSU-Kanzlerkandidaten, wenn man bedenkt, dass die Union ein Potential von 30 bis 45 Prozent hat. Baerbock schafft es aber gleichwohl nicht, auch nur ein einziges Pünktchen zu diesem schwachen CDU-Kandidaten aufzuschließen. Sie bleibt 6 Punkte hinter diesem, da sie selbst ebenfalls nochmals 2 Punkte verliert und von 19 auf 17 Prozent fällt:

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RTL/ntv-Trendbarometer

Damit hat Annalena Baerbock, die bei 32 Prozent startete, fast die Hälfte derer, die sie anfangs präferierten, verloren. Und das in nur drei Monaten!

Olaf Scholz, der quasi in der falschen Partei ist, dem aber in den letzten Monaten kaum ein bedeutsamer Patzer unterlief, hält sich dagegen seit Monaten recht stabil bei 15 bis 17 Prozent, aktuell bei 16, dürfte aber angesichts der Schwäche seiner Partei – die SPD steht aktuell ebenfalls nur bei ca. 16 Prozent – kaum Aussichten haben auf die Kanzlerschaft. Im Grunde wirkt er von diesen drei extrem schwachen Kandidaten noch als der solideste, da weder die Union noch die Grünen es schafften, eine überzeugende Person ins Rennen um das höchste deutschen Regierungsamt zu schicken.

Wie desaströs die Werte von Baerbock inzwischen sind, stellte am Freitag auch Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbaromter heraus.

Baerbock ist den Bürgern ein wenig sympathischer als Laschet und Scholz, hat aber miserable Werte bei der Problemlösekompetenz, der Glaubwürdigkeit und dem Sachverstand

Bei der Frage, wer von den drei Kanzlerkandidaten am sympathischsten sei, liegt Baerbock zwar noch vorne:

  1. Baerbock: 24 %
  2. Laschet und Scholz: je 21 %

Aber bei der Frage, wer von diesen die zukünftigen Probleme am besten lösen könne, ist Baerbock bereits abgeschlagen auf dem letzten Platz:

  1. Laschet: 22 %
  2. Scholz: 15 %
  3. Baerbock: 13 %

Noch schlimmer sieht für sie bei der Frage nach der Glaubwürdigkeit („Wer ist am glaubwürdigsten?“) aus:

  1. Laschet: 23 %
  2. Scholz: 17 %
  3. Baerbock: 10 %

Und am allerschlimmsten sieht es für Baerbock bei der Frage nach dem Sachverstand aus („Wer hat am meisten Sachverstand?“):

  1. Scholz: 30 %
  2. Laschet: 24 %
  3. Baerbock: 6 %

Was den Sachverstand anbelangt, sehen die Bürger Scholz ganz vorne, 6 Punkte vor Laschet. Vollkommen abgeschlagen mit nur 6 Prozent (!) Annalena Baerbock, die offensichtlich nicht nur ein riesiges Problemlöse-Kompetenzzuschreibungs- und  Glaubwürdigkeitsproblem hat, sondern ein noch größeres, was ihr Sachwissen anbelangt, was man ihr hier zutraut. Und das kommt ja nicht von ungefähr.

Bereits 70 Prozent halten Baerbock als Bundeskanzlerin für ungeeignet

Geradezu schockierend müssen die folgenden Zahlen sein für die Grünen. Baerbock, die anfangs der Favorit vieler war, ist inzwischen in der Kanzlerfrage völlig abgestürzt, liegt weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Nur noch 18 Prozent wollen sie im Juli 2021 als Kanzlerin haben. Olaf Scholz kommt auf 10 Prozentpunkte mehr und Laschet sogar auf fast 20 Punkte mehr (!), hat doppelt so hohe Zustimmungswerte:

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ZDF-Politbarometer

Anfang Mai (06.05.2021) hielten die Deutschen Annalena Baerbock zwar nicht gerade für besonders geeignet als Bundeskanzlerin, aber sie lag hier ganz knapp vor Olaf Scholz und mehrere Punkte vor Armin Laschet. Unter den drei schwachen Kandidaten wurde sie quasi noch am stärksten eingeschätzt. 50 Prozent hielten sie zwar für ungeeignet, Scholz aber auch und Laschet sogar 56 Prozent.

Als BK geeignet

ZDF-Politbarometer

Und nun schauen Sie sich die Zahlen vom 16. Juli an: Laschet hat inzwischen leicht positive Werte mit 47-46, Scholz sogar deutlich positive mit 51-42, Baerbock aber ist vollkommen abgestürzt. Nicht mal mehr jeder Vierte hält sie als Bundeskanzlerin für überhaupt auch nur geeignet. 70 Prozent sagen: Baerbock ist hierfür ungeeignet.

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Baerbock würde im direkten Kanzlerduell sowohl gegen Scholz auch gegen Laschet haushoch verlieren

Käme es zu einem direkten Duell und die Bürger könnten direkt entscheiden zwischen zwei Stichkandidaten, läge Laschet mit etwa 3 Punkten knapp vor Scholz (wobei Laschets Auftritt im Katastrophengebiet hier noch nicht abgebildet ist):

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Baerbock würde dagegen geben beide haushoch verlieren, gegen Scholz mit 32-58 Prozent …

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und gegen Laschet mit 31-59 Prozent. Selbst gegen diesen total schwachen CDU-Kandidaten käme Baerbock also nur auf etwa halb so viele Stimmen wie dieser:

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Baerbock hat das mit Abstand geringste Ansehen aller Spitzenpolitiker in Deutschland, wird als einzige insgesamt sogar negativ bewertet

Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel auf der Skala von +5 bis -5 weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von +2,5 (+0,1) . Es folgen mit deutlichem Abstand Winfried Kretschmann auf Platz zwei mit +1,6 (-0,1) und Markus Söder mit +1,4 (+0,1). Völlig abgeschlagen auf dem letzten Platz: Annalena Baerbock, die ohnehin schon letzte war und nun nochmals deutlich verliert:

  1. Angela Merkel: +2,5 (+0,1)
  2. Winfried Kretschmann: +1,6 (-0,1)
  3. Markus Söder: +1,4 (+0,1)
  4. Olaf Scholz: +1,0 (-)
  5. Robert Habeck: +0,8 (-0,2)
  6. Armin Laschet: +0,5 (+0,1)
  7. Sahra Wagenknecht: +0,3 (-0,1)
  8. Jens Spahn: +0,2 (+0,2)
  9. Christian Lindner: +0,2 (+0,1)
  10. Annalena Baerbock: -0,5 (-0,4)

Und dieser völlige Absturz der Grünen-Vorsitzenden hat, wie gesagt, Gründe. Die Bevölkerung vergisst meist viel, aber doch nicht alles. Irgendwann verdichten sich Eindrücke und Beobachtungen.

Baerbocks Liste der irritierenden, teilweise fragwürdigen Dinge wird immer länger

Zunächst wurde ein Interview mit dem NDR vom November 2020 immer mehr publik, in dem Baerbock, während der Co-Bundesvorsitzende der Grünen, Robert Habeck neben ihr saß, ein studierter, promovierter Mann, der etliche Bücher veröffentlichte und sechs Jahre Erfahrung als Landesminister und Stellvertreter des Ministerpräsident hatte, als Hühner-, Schweine-, Kühemelker darstellte, sich selbst aber als Völkerrechtlerin.

Ich komm' aus dem Völkerrecht

1. Dann stellte sich heraus, dass „die Völkerrechtlerin“ überhaupt nie Jura studierte.

2. Dann stellte sich heraus, dass sie ihr Studium in Hamburg der Politikwissenschaft nach vier Jahren ohne Abschluss abgebrochen hatte, dass sie auch nie einen Bachelor erworben hatte, geschweige denn einen Master, ein Diplom oder ein Staatsexamen.

3. Dann stellte sich heraus, dass ihr Master, den sie sodann in London in nur einem Jahr erworben hat, in einem Studiengang, in dem man sich für eine fünfstellige Summe einkaufen musste, etliche Fragen aufwarf, zumal in diesem quasi nie jemand durchfällt. Dabei kam insbesondere heraus, dass ihre Masterarbeit nirgends veröffentlicht war und die englische Hochschule diese nicht mehr auffinden könne; Baerbock selbst weigert sich bis heute, diese zu veröffentlichen. Außerdem gab es Hinweise, dass diese eventuell nicht 80, 100 oder 120 Din-A4-Seiten umfassen könnte, wie man das normalerweise von einer Masterarbeit in diesem Fach erwarten würde (meine Staatsexamensarbeit umfasste 140 Seiten), sondern womöglich nur 25 bis 30 Seiten, mehr verlangte die Hochschule in London wohl nicht.

4. Dann kam heraus, dass Baerbock Nebeneinkünfte im fünfstelligen Bereich, die sie bereits 2018 bis 2020 erzielt hatte, dem Deutschen Bundestag nicht gemeldet hatte, wozu sie verpflichtet gewesen war. Unter diesen Nebeneinkünften von über 25.200 Euro war auch ein Wahljahr- und Corona-Bonus, den Baerbock sich selbst genehmigt hatte – eine Einmaligkeit, die es sonst bei keinem Parteivorsitzenden gab in Deutschland. Zwar habe sie (wie auch Özdemir) das Geld ordnungsgemäß versteuert, aber: „Bedauerlicherweise habe ich damals nicht auf dem Schirm gehabt, dass ich dieses Weihnachtsgeld auch der Bundestagsverwaltung hätte melden müssen“, so Baerbock. 

5. Sodann behauptete sie unwahrheitsgemäß, sie selbst hätte diese Nachmeldung publik gemacht, was nicht stimmte. Sie hat diese Nebeneinkünfte aus 2018 bis 2020 nur still und heimlich bei der Bundestagsverwaltung nachgemeldet, dies aber nirgends publik gemacht. Zeitungen kamen ihr hier vielmehr auf die Schliche.

6. Dann kam heraus, dass Baerbock nicht nur ihr Studium der Politikwissenschaft in Hamburg ohne Abschluss abgebrochen hat, sondern auch ihre Promotion. Gleichwohl gab sie auch sechs Jahre später noch immer an „Doktorandin des Völkerrechts – Freie Universität Berlin – Promotion nicht abgeschlossen“, ohne die Angabe des Zeitraumes, wann sie Doktorandin war, so dass der Eindruck entstehen konnte, sie würde noch immer an ihrer Promotion arbeiten.

7. Dann stellte sich heraus, dass Baerbock in ihrem Lebenslauf gleich mehrere Mitgliedschaften angegeben hatte, die gar nie vorlagen. Wieder musste sie ihren Lebenslauf korrigieren.

8. Dann stellte sich heraus, dass Baerbock von der grünennahen Heinrich-Böll-Stiftung ein Promotionsstipendium über einen Zeitraum von 39 Monanten in Höhe von fast 41.000 Euro erhalten hatte (von April 2009 bis Dezember 2012), das über den sonst üblichen Maximalzeitraum verlängert worden war. Das Geld, das Baerbock hier jahrelang zufloss, kam wohl zum Großteil aus öffentlichen Mitteln, sprich vom Steuerzahler. Baerbock brach aber 2015 ihre Promotion (wie auch schon ihr Politikwissenschaftsstudium 2004 in Hamburg nach vier Jahren) völlig ab, zahlte aber keinen einzigen Euro ihrer Förderung zurück.

9. Als Baerbock dann auch noch bezüglich ihres Buches mit Plagiatsvorwürfen überzogen wurde, war es dann vielen, die den Grünen eigentlich eher näher stehen, wohl endgültig zu viel. Offenbar hatte die Grünen-Politikerin umfangreich bei anderen abgeschrieben, ohne dies anzugeben. Selbst der ZDF-Rechtsexperte Felix W. Zimmermann, der Baerbock anfangs noch in Schutz genommen hatte, schrieb dann:

»Annalena Baerbock hat in ihrem Buch „Jetzt – Wie wir unser Land erneuern“ Textstellen anderer Autor*innen wörtlich übernommen. Wie dies moralisch, ethisch und politisch einzustufen ist, wird kontrovers diskutiert. (…) Doch es blieb nicht bei diesen Funden. Weber hat inzwischen über ein Dutzend weitere Plagiatsvorwürfe … veröffentlicht. Soweit dort Textübernahmen feststellbar sind, betreffen diese nicht mehr nur banale Formulierungen und Faktensammlungen, sondern teilweise auch kreative und originelle Textstellen, denen teilweise durchaus urheberrechtlichen Schutz zukommen dürfte. Eine Urheberrechtsverletzung dürfte daher vorliegen. (…) Unabhängig von der juristischen Bewertung sieht Rechtswissenschaftler Prof. Volker Riebel die neuen Funde auch in Sachen Redlichkeit als deutlich problematischer an. Da es nicht mehr nur um Übernahme von faktenbasierenden Formulierungen, sondern auch um gedankenbasierender Formulierungen gehe, sei eine „Irreführung der Leser“ nun greifbar.«

10. Zuletzt legte Baerbock am letzten Donnerstag, am Tag der Hochwasserkatastrophe, still und leise gleich drei weitere ehrenamtliche Funktionen offen, die sie eigentlich innerhalb von drei Monaten nach Aufnahme der Tätigkeit beim Deutschen Bundestag hätte melden müssen, deren Aufnahme aber schon sehr viel länger zurücklag, teilweise viele Jahre. So war sie schon 2013 bis 2017 im parlamentarischen Beirat beim Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) ehrenamtlich tätig, seit mindestens September 2020 beim European Council on Foreign Relations und übte bis 2018 eine Beiratstätigkeit bei der Heinrich-Böll-Stiftung aus, also genau der Stiftung, die sie drei ein viertel Jahre lang mit fast 41.000 Euro finanziert hatte während ihres Promotionsversuchs, der nie abgeschlossen wurde.

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